Viele Pustertaler Bäuerinnen kam vergangen Samstag in ihren Trachten zum Bezirksbäuerinnentag nach Percha. Gleichzeitig wurde auch 45 Jahre Südtiroler Bäuerinnenorganisation Pustertal gefeiert.
„Wir Bäuerinnen – Mutig – Gemeinsam – Dankbar“: So lautete das Motto des 20. Bezirksbäuerinnentages. Die Jubiläumsfeier begann mit hl. Messe mit Kooperator P. Vincent. In seiner Ansprache rief er die Bäuerinnen auf, dankbar für die Ernte zu sein und Mut zu haben, Gott zu vertrauen. „Schenke uns die Weisheit, gut mit unserer Schöpfung umzugehen.“
Auch Bezirksbäuerin Renate Taschler sprach in ihren Grußworten vom Mut, in erster Linie vom Mut der Gründerinnen der Bäuerinnenorganisation vor 45 Jahren. Der Beginn der Bäuerinnenorganisation war nicht einfach, doch notwendig, um den Bäuerinnen die Möglichkeit zu geben, sich zu treffen, sich weiterzubilden und Neues auf den Höfen einzubringen. „Heute noch braucht es Mut, neue Schritte zu wagen und neue Wege zu gehen!“, so die Bezirksbäuerin. Sie sprach von der großen Herausforderung der Gesellschaft von der Landwirtschaft zu erzählen. „Zeigen wir, dass es uns gibt und wie wir unsere Produkte produzieren, das ist wichtig. Wir müssen der Gesellschaft vermitteln, wie wir tagtäglich hochwertige Lebensmittel produzieren. Und die haben ihren Preis.“ Nur so könne man auch in Zukunft Leben und Arbeiten auf den Höfen ermöglichen.
Der Rückblick zeigte die vielseitige Tätigkeit der Bäuerinnen im Bezirk Pustertal auf: Lehrfahrten, Bezirkswallfahrten, Aus- und Weiterbildungen, Handarbeitssaustellungen, Preiswatten, Austausch mit den Osttiroler Bäuerinnen, Teilnahme an Klausuren und an den Landesbäuerinnentagen. Wichtig war es dem Bezirskbäuerinnenrat auch stets, „einen Tag für uns Bäuerinnen“ anzubieten, und so für die Bäuerinnen eine Auszeit vom stressigen Alltag zu ermöglichen.
Die humoristische Einlage unter dem Motto „Bauer sucht Pustertaler Bäuerin“ mit Michaela Rott und Micaela Viola sorgte für Unterhaltung, aber auch für die kritische Betrachtung der Rollen der Bäuerinnen am Hof: Stall, Haushalt, Weinberg, Urlaub auf dem Bauernhof, Buschenschank …. sie sollte dann schlussendlich doch alles können.
Der Höhepunkt des Bezirksbäuerinnentages war die Ehrung ehemaliger Ortsbäuerinnen. Landesbäuerin-Stellvertreterin Bettina Kofler und Bezirksbäuerin Renate Taschler überreichten den ehemaligen Funktionärinnen die SBO-Ehrennadel in Silber und die Treueurkunde. In den Laudatios dankte der Bezirskbäuerinnenrat ihnen für ihr Engagement. In ihrer 16jährigen Tätigkeit gelangen es Rita Mair Zu Niederwegs Ausserhofer aus Mühlbach stets mit viel Einsatz und Mut die Ortsgruppe zu leiten. Auch Elisabeth Lechner Schwingshackl aus Gsies war stets bemüht durch viel Fleiß und Zuverlässigkeit im Tal vieles auf die Beine zu stellen. Stefania Mair Priller aus Terenten sorgte immer mit viel Freude für den guten Zusammenhalt der Bäuerinnen im Ort und sagt heute noch: „Es wor a schiene Zeit, i hons gearn geton.“ Gabriele Alber Tavella aus Wengen konnte leider nicht anwesend sein. In ihrer Laudation beschrieb man Gabriela als eine aktive Bäuerin. Ihr war stets ein respektvoller Umgang mit den Ressourcen und das Wirtschaften am Hof wichtig, damit die Berglandwirtschaft Zukunft hat.
Die Ehrengäste gratulierten in ihren Grußworten den Geehrten. Landesbäuerin-Stellvertreterin Margit Gasser betonte, dass es weiterhin mutige Bäuerinnen braucht. Sie sprach zudem die Tätigkeit als Tagesmutter an, die für die Bäuerinnen eine gute Möglichkeit für einen Nebenerwerb am Hof sein kann. „Nehmt die Möglichkeit der Ausbildungen wahr!“ SBB-Bezirksobmann Manfred Valazza dankte den Bäuerinnen für ihre Tätigkeit auf allen Ebenen. Wichtig sei ihr Engagement auch auf Gemeindeebene. „Wählt bei den Gemeinderatswahlen die bäuerlichen Vertreter und vor allem auch die Frauen,“ appellierte er an die Bäuerinnen. Der Bürgermeister Martin Schneider sprach von den Bäuerinnen als Top-Managerinnen, die Sozialkompetenz und Familienkompetenz haben. Er gratulierten den geehrten Bäuerinnen und dankte dem Bezirsksbäuerinnenrat für die wertvolle Tätigkeit. Landtagsabgeordnete Franz Locher betonte, dass es den Bäuerinnen gelungen sei, in den 45 Jahren vieles zu bewegen. „Die Landwirtschaft hat sich im letzten Jahr sehr verändert, und da waren die Bäuerinnen wesentlich daran beteiligt. Sie haben die Betriebe attraktiv gemacht.“ Es sei wichtig, sich auch weiterhin so engagiert für die Höfe zu arbeiten.
Zum Schluss dankte die Bezirksbäuerin Renate Tascherl ihrem Bezirksbäuerinnenrat für die gute Zusammenarbeit, und auch ihr wurde gedankt, nach dem Motto: mutig – gemeinsam – dankbar!
Die Bläsergruppe von Pfalzen, und Hanna und Daniel sorgten für die musikalische Unterhaltung. Beim gemeinsamen Abendessen klang der Bezirksbäuerinnentag gemütlich aus.