Traditionelle Bauernküche ist herzhaft und deftig. Deshalb scheint es ein Gegensatz zu sein, bäuerliche Gerichte zu essen und sich trotzdem gesund zu ernähren. Zugegeben: es ist nicht ganz einfach. Die "Bäuerinnen Brotzeit: gsund und guat“ beweist aber, dass es geht. Wer frische, heimische und saisonale Produkte verzehrt, reduziert sein Risiko, an Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Bluthochdruck, Diabetes oder erhöhtes Cholesterin zu erkranken. Die Bäuerinnen waren sich über diese gesundheitlichen Aspekte auch bewusst, als sie 2006 das Dienstleistungsportal gründeten, in dem sich Südtirols Bäuerinnen zusammenfanden, um den Buffetservice „Brotzeit – gsund und guat“, oder Kurse zu den Themen Kochen, Garten, Handarbeiten und Kinderbetreuung anbieten wollten.
Strenge Qualitätsrichtlinien
Um den Buffetservice „Brotzeit – gsund und guat“ anbieten zu können, müssen Bäuerinnen strenge Kriterien einhalten was die Qualität der dargebotenen Produkte angeht. So genügt es nicht, die Produkte, wie Brot, Milchprodukte, Früchte und Aufstriche, selber herzustellen. Die Bäuerinnen verpflichten sich vielmehr dazu, auch eine hochwertige Qualität anzubieten, regionale und saisonale Produkte zu verwenden und diese auf traditionelle Art zu verarbeiten. Außerdem bieten die Bäuerinnen keine ungesunden Produkte wie Speck oder Gebackenes an. Die strengen Qualitätskriterien lohnen sich: Immer mehr Unternehmen und Festveranstalter entdecken dieses Nischenangebot für sich und bieten es bei verschiedensten Anlässen an. Denn sie wissen: Die Gesundheit der Mitarbeiter ist eine Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Unternehmen.
Gute Ausbildung
Um den Bäuerinnen das nötige Know-how mitzugeben, entschloss sich die Südtiroler Bäuerinnenorganisation gemeinsam mit der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft und der Hauswirtschaftsschule Haslach, eine entsprechende Ausbildung anzubieten. Darin konnten die Bäuerinnen einen umfassenden Einblick in Themen wie Ernährungswissenschaft, Hygiene, Verarbeitungs-, Zubereitungs- und Produkttechniken gewinnen. Die nächste Ausbildung findet im Herbst 2014 statt. Interessierte Bäuerinnen können sich jetzt schon dafür anmelden.
Ernährungsbewusste Bäuerinnen
Derzeit bieten neun Bäuerinnen „Brotzeit – Gsund und guat“ an. Elisabeth Pichler Schroffenegger, eine dieser „Brotzeitlerinnen“, erklärt: Ich bin überzeugt, dass die Brotzeit einen großen Mehrwert für die Gesundheit darstellt. Dass sie für mich eine Herzensangelegenheit ist, steht außer Frage, schließlich arbeite ich für die angebotenen Produkte das ganze Jahr auf dem Feld. Ich hoffe, man schmeckt auch, dass die Brotzeit mit viel Arbeit, großem Idealismus und einer Extraportion Liebe zubereitet wird.“ Sie freue sich auf viele ernährungsbewusste Mitmenschen, die die Brotzeit probieren möchten, fügt die Bäuerin mit einem Augenzwinkern hinzu.