Am Samstag, 13. Oktober 2018 fand auf dem Waltherplatz in Bozen wieder das traditionelle Erntedankfest statt. Das herrliche Herbstwetter lockte viele Besucher an, und so herrschte buntes Treiben auf dem Platz. Auch die Bäuerinnenorganisation war mit ihrem Stand mit dabei. Über den Tag verteilt verrieten die Bäuerinnen-Dienstleisterinnen in vier Kochshows ihre Lieblingsrezepte für den Herbst.
Brennnesselomlette und Topfen-Malve-Knödel machen den Anfang
Den Anfang machten Rosina Öttl Kuen vom Pillinghof in Kuens und Gabriela Preims Haas vom Märzengut in Riffian. Während Rosina leckere Brennnesselomletten mit Kräutertopfenfüllung zubereitete, erklärte Gabriela den neugierigen Besuchern viel Wissenswertes und Interessantes rund um die Brennnessel. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es mit dem Kochen weiter. Dieses Mal stand eine Süßspeise auf dem Programm: Topfen-Malve-Knödel, dazu Lavendel-Honig-Butter. Rosina war gerade eifrig beim Knödel drehen, als Gabriela verriet, dass die Malve in früheren Zeiten gerne als Schwangerschaftstest verwendet wurde: Je nachdem, in welche Farbe sie sich durch den Urin färbte, wurde das Ergebnis verraten.
Weiter geht’s mit Rote Beete und Kürbis
Am Nachmittag fand ein Teamwechsel statt. Nun starteten Sabina Waibl Von Pföstl vom Haintzhof in Algund und Elisabeth Pircher Weger aus Wangen/Ritten mit ihren Kochshows. Auch für sie war es die erste Kochshow auf dem Erntedankfest in Bozen. Elisabeth erzählte den Gästen von der Wichtigkeit der Rohne und brachte ihnen auch gleich zwei Sorten mit: Neben der bekannten Roten Beete hatte sie noch eine zweite, alte Sorte im Gepäck, die „Chioggia“-Rohne. Ein besonderes Augenmerk bei der Chioggia-Rohne sind die weiß-roten Streifen, welche im rohen Zustand beim Halbieren der Frucht sichtbar werden. Daraus zauberte Sabina ein Rote-Beete-Carpaccio mit Birnen und Walnüssen. Parallel bereitete sie eine Apfel-Rohnen-Suppe zu, welche bei den Besuchern sehr gut ankam. In der Pause wurden die Vorbereitungen für die letzte Kochshow an diesem Tag getroffen. Aus dem Hokkaido-Kürbis, dem einzigen Kürbis, der mit Schale gegessen werden kann, kochte Sabina eine schmackhafte Suppe, welche mit einer von Elisabeth zubereiteten Gorgonzolacreme garniert wurde. Die zerbröselte Amaretto Kekse dazu gaben noch den nötigen „Crunch“. Während die Suppe kochte, formte Sabina aus den Raspeln vom Butternut-Kürbis leckere Kürbislaibchen. Der Joghurt-Dip mit Kräutern von Elisabeth rundete das Gericht perfekt ab.
Gegen 17:00 Uhr endete schließlich die Veranstaltung. "Kann man die Rote Beete auch roh essen?", "Was ist weißer Mohn?", oder "Das Kraut der Karotte kann man auch mitessen?" sind nur einige Fragen der neugieriegen Besucher, auf die die Bäuerinnen geduldig und ausführlich antworteten. Auch sie konnten aus dem Erntedankfest einen Nutzen ziehen. Bei den Kochshows konnte das Interesse des ein oder anderen Besuchers für einen ihrer Kurse dazugewonnen werden. Zu guter Letzt lässt sich sagen, dass die zubereiteten Gerichte bei den Besuchern sehr gut ankamen. Alle Teller mit den Kostproben wurden leer gegessen und die mitgebrachten Rezepte waren schnell vergriffen.
Ein gutes Zeichen dafür, dass das Interesse für regionale, nachhaltige Produkte und das Gesicht dahinter beim Konsumenten durchaus besteht!