Für dich, für mich, für die bäuerliche Welt: Waschecht und originell-authentisch sind die Bäuerinnen-Dienstleisterinnen.
Im Herbst starten die Fachmodule zur Referentin für Handarbeits- und Dekorationskurse und Koch- und Backkurse sowie zur Botschafterin bäuerlicher Produkte und wir suchen Bäuerinnen, die Lust haben, mitzumachen! Zwei Bäuerinnen-Dienstleisterinnen plaudern aus dem Nähkästchen und zeigen, warum sich die Ausbildung lohnt.
Botschafterin für die Landwirtschaft
Klara Maria Mair Oberhofer blickt auf über 10 Jahre Erfahrung als Botschafterin zurück und ist noch heute froh, diesen Schritt gewagt zu haben. „Die Ausbildung hat sich sehr interessant angehört und so habe ich mich einfach dafür angemeldet.“ Ihr Schwerpunkt liegt beim Produkt Milch und bis heute ist Klara als begeistere Milchbotschafterin in den Schulen unterwegs. Es ist ihr eine Herzensangelegenheit, den Kindern zu zeigen, wie wertvoll die bäuerlichen Produkte sind und wie viel Arbeit dahintersteckt. Sie möchte den Schüler*innen die Schritte nahelegen, die notwendig sind, bis ein Liter Milch im Supermarkt verkauft wird. Klara erinnert sich gerne an die Ausbildung: Besonders im Kopf geblieben ist ihr das Modul zur Kommunikation - ein wichtiges Modul für Frauen, die Botschaften verständlich und klar weitergeben wollen. „Heutzutage ist es vielleicht schwieriger für Bäuerinnen, Zeit für einen Lehrgang zu finden, denn viele sind nebenbei noch berufstätig. Aber es lohnt sich auf jeden Fall!“, so Klara. Die Bäuerin kommt aus dem Pustertal und empfand die Ausbildung als tollen Austausch mit Frauen aus ganz Südtirol: „Hier im Pustertal sind die meisten Milch- und Viehbäuerinnen, beim Lehrgang habe ich tolle Frauen aus anderen Landesteilen kennengelernt, die andere Produkte anbauen wie den Apfel oder die Weintraube.“ Klara hat im Kurs die bäuerlichen Produkte noch mehr zu schätzen gelernt. Es ist Nebenverdienst, wenn man als Botschafterin unterwegs ist und man kommt ein bisschen rum – Klara war z.B. für Produktvorstellungen einige Male in Rom und in Deutschland.
Referentin bäuerlicher Handwerkskunst
Irmgard Gurschler Klotz gibt seit Jahren Kurse im Weidenflechten. Schon vor ihrer Ausbildung zur Bäuerinnen-Dienstleisterin brachte sie Interessierten das bäuerliche Handwerk bei - trotzdem hat sie sich dazu entschieden, die Ausbildung zur Referentin im Jahr 2017 zu besuchen. Und es hat sich gelohnt. „Ich konnte viel über mich selbst lernen, habe erfahren, wo ich als Referentin stehe und wo ich mich verbessern kann,“ erzählt Irmgard. Bei der Ausbildung gibt es Probekurse und die Teilnehmerinnen bewerten sich gegenseitig. Da alles in einem geschützten Rahmen stattfindet und alle im selben Boot sitzen, ist es eine gute Vorbereitung für die künftigen Referentinnen. Als ich angefangen habe, Kurse zu geben, bin ich ins kalte Wasser gesprungen. Das war anfangs nicht leicht, und ich habe schnell gemerkt, dass es ein großer Unterschied ist, ob man Weiden flechtet oder ob man jemandem das Weidenflechten beibringt“, sagt die Bäuerin. „Die Teilnehmerinnen der Fachausbildung lernen das „Kurse geben“ und referieren von Grund auf und werden darauf vorbereitet. Das erleichtert den Einstieg sehr.“ Die Südtiroler Bäuerinnenorganisation vermittelt interessante Anfragen, von Fotoshootings bis Workshops an der Kreativmesse. Irmgard empfiehlt interessierten Bäuerinnen, die Ausbildung zu machen, „denn es ist super, wenn man selbst Kurse geben kann und somit unser Wissen an die Bevölkerung weitergibt.“
Wichtige Informationen
Beide Fachmodule starten Mitte November. Anmeldungen erfolgen bei der Fachschule Haslach (E-Mail: fs.haslach-ne-ti@schule.suedtirol.it; Tel. 0471 440990), weitere Informationen erhalten Sie im Büro der Südtiroler Bäuerinnenorganisation (E-Mail: info@baeuerinnen.it; Tel. 0471 999460)
Um an den Fachmodulen teilnehmen zu dürfen, ist die Basisausbildung „Südtiroler Bäuerinnen. Aus unserer Hand“ notwendig oder es kann ein Antrag für die Anerkennung von Bildungsguthaben für das Basismodul gestellt werden (dabei zählen diverse Ausbildungen wie z.B. Urlaub am Bauernhof oder Junglandwirteausbildung).
Die Fachmodule Anbieterin für Hof- und Gartenführungen, Bäuerinnen Brotzeit, „gsund und guat“ und bäuerliches Buffet finden im Herbst 2021/22 statt.
Fotos: Armin Huber