Die Südtiroler Bäuerinnenorganisation (SBO) nimmt den heute stattfindenden Welternährungstag als Anlass, um für mehr Wertschätzung und Respekt für die von-Hand-gemachten Lebensmittel aufzurufen.
„Das was für viele von uns selbstverständlich ist, ist nicht selbstverständlich. Täglich Essen zu haben ist ein Privileg – und leider kein Recht“, so die Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer. „Vor allem merken wir, dass die Wertschätzung und der Respekt den Lebensmitteln gegenüber immer stärker schwinden. Diesen Werte wollen wir mit unseren Projekten wieder jenen Stellenwert einräumen, der ihnen zusteht.“
Mit einer Reihe von Initiativen will die SBO gemeinsam mit Partnern vor allem Kinder für das unmittelbare Gute sensibilisieren. „Den Kindern fehlen leider immer häufiger die Vorbilder in Sachen Lebensmittel als Mittel zum Leben“, so Erschbamer. Denn viele Menschen nehmen sich nicht mehr die Zeit, um Lebensmittel selber herzustellen oder bewusst einkaufen zu gehen. Und so geht viel Bezug und viel Bewusstsein verloren. „Sinn kommt von den Sinnen – und diese sprechen wir in unseren Projekten bewusst an“, so Landessekretärin Verena Niederkofler. Auf einem Schule am Bauernhof Besuch beispielsweise erleben Kinder mit allen Sinnen, woher die Milch kommt und wie eine Karotte geerntet wird. „Viele Kinder glauben, die Kuh wäre lila – diese Projekte tragen für mehr Verständnis bei“, so Landesrat Tommasini. Das italienische und deutsche Schulamt unterstützen die Initiative. „Es ist nicht nur wichtig sondern auch sinn – und wertvoll wenn Kinder Zusammenhänge und Kreisläufe verstehen“, so Schulamtsleiter Peter Höllrigl. „Früher gab es eine Strafe, wenn Brot weggeschmissen wurde“, erinnert sich Landtagsabgeordnete Maria Kuenzer zurück. „Deshalb ist es gut, wenn es Initiativen gibt die aufzeigen, wie viel Arbeit in den Lebensmitteln stecken.“ Und Ressortchef für Landwirtschaft Klaus Unterweger hob die zentrale Bedeutung der Landwirtschaft hervor: „Die Landwirtschaft ernährt die Menschen. Dieser zentrale Stellenwert muss der Landwirtschaft zu- und anerkannt werden.
Die beiden Bäuerinnen Maria Stofner und Maria Prader haben anschließend gezeigt, wie man Brot zubereitet. „Diese Initiative und der ausgewählte Platz – der Kornplatz Bozen - zeigt, wie eng verbunden Stadt und Land sind“, freute sich Hausherr Bürgermeister Spagnolli. „Werte bilden sich vor allem über Beziehungen. Wir wollen die Menschen begeistern, eine Beziehung zum Lebensmittel herzustellen. Nur so kann dieses an Wert gewinnen“, meint abschließend die Landesbäuerin.
Foto1: v.l.n.r. die beiden Bäuerinnen Maria Prader und Maria Stofner, Ressortchef Landwirtschaft Klaus Unterweger, Landesrat Christian Tommasini, Schulamtsleiter Peter Höllrigl, Landtagsabgeordnete Maria Kuenzer, Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer, Landessekretärin Verena Niederkofler, Bürgermeister Luigi Spagnolli