Der Spitzwegerich wird im Volksmund oft auch als „Ripplichrut“ bezeichnet. Man unterscheidet mehrere Arten von Wegerichkräutern: den Breitwegerich, den Sandwegerich, den Spitzwegerich. Der Spitzwegerich ist eine seit der Antike, bei den alten Germanen und über das Mittelalter hinaus, sehr bekannte und oft verwendete Pflanze. Hauptsächlich wurden bereits damals seine wundheilenden und entzündungshemmenden Eigenschaften gelobt.
Den Spitzwegerich findet man bei uns auf eher trockenen Wiesen, Weiden, Feldern und an Wegrändern. Die Blätter des Spitzwegerichs sind bis zu 25 cm lang und durch ein breiteres Ausmaß im Bereich der Blattmitte und ein engeres Ausmaß am Blattende ausgezeichnet. Die fünf hervortretenden Längsrippen stehen in einer Grundrosette aus der blattlose Stängel mit einer Blütenähre am Ende entstehen. Die hellgelben Staubgefäße schmücken die Pflanze und verleihen ihr einen zierlichen Reiz.
Verwendung
In der Volksmedizin werden frisch gereinigte Blätter des Spitzwegerich auf offene Wunden gelegt und ständig durch frische erneuert. Sie sind, sollte nichts anderes vorhanden sein, bei einer ersten Wundversorgung wirkungsvoll. Auch bei Insektenstichen werden die Blätter des Spitzwegerichs aufgelegt. Der Spitzwegerich enthält Bitter-, Schleim- und Gerbstoffe und wird in der Naturheilkunde bei Atemwegserkrankungen (z.B.: Katarrh, Husten u. Heiserkeit, Entzündungen im Mund und Rachen) verwendet. Der Saft der zerquetschten Blätter wirkt lindernd auf Juckreiz.
Teemischung für Husten zur Schleimlösung
30 g Spitzwegerichkraut
20 g Isländisch Moos
20 g Fenchelfrüchte
20 g Thymiankraut
10 g Wollblumen
Zubereitung:
2-3 TL dieser Mischung mit ca. 150 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und 3-5 mal täglich 1 Tasse davon lauwarm schluckweise trinken. Für Umschläge zur Wundbehandlung: 1-2 TL Spitzwegerich mit 1 Tasse kaltem Wasser ansetzen, dann kurz aufkochen, abseihen, eine Mullbinde oder ein Leintuch damit durchfeuchten und als Umschlag verwenden. Tipps und Anregungen Die jungen Blätter können zu Spinat, in Salaten und Eierspeisen verarbeitet werden. Dickere Blattnerven dabei eventuell entfernen.