Zusammenleben der Generationen, Schutz von Grund und Boden, Vorbild für die Jugend, Arbeitsplatz Bauernhof sichern – das waren die Themen bei der Bezirksversammlung der Bäuerinnen im Unterland Anfang Februar in Kurtinig.
Das Thema Generationen am Hof ist von großer Bedeutung, denn nur durch gegenseitige Hilfe und Stütze könne in Zukunft die Bewirtschaftung der Höfe gesichert werden, sagte Bezirksbäuerin Maria Theresia Jageregger. Zudem forderte sie: „Wir sind davon überzeugt, dass der Schutz von Grund und Boden an erster Stelle stehen muss, damit die nächsten Generationen am Hof noch leben können und dort einen Arbeitsplatz finden. Die Neuausweisung von Baukubatur muss eingeschränkt werden, denn auf Beton werden wir wohl nichts säen, pflanzen und ernten.“
Vorbild für Jugend sein
Bezirksbäuerin Jageregger rief die Unterlandler Bäuerinnen auch, für die Jugend Vorbild zu sein und ihnen eine gute Ausbildung zu gewähren: „Wenn wir von unserer Arbeit und von unserem Beruf überzeugt sind, ihnen Familienleben, Brauchtum, Tradition, Werte und Kultur vorleben, können sie sich mit Freude und Einsatz weiterentwickeln und für den Fortbestand unserer Betriebe sorgen.“ Die Arbeitsmöglichkeiten am und außerhalb des Hofes sind heute vielfältig. Wichtig sei, dass weiterhin die Fachkurse und Lehrgänge für die Bäuerinnen auch in Zukunft Platz finden, forderte Bezirksbäuerin Jageregger.
Zusammenleben der Generationen am Hof
Wichtig sei auch ein gutes Miteinander der Generationen am Hof. Dies bestätigte auch Kommunikationsberaterin Luise Vieider in ihrem Vortrag zum Tagesmotto „Generationen am Hof“: „Ein gutes Auskommen ist wichtig, damit keine Konflikte entstehen, die das Zusammenleben und das Wirtschaften am Hof hemmen.“ Wichtig sei, die Sichtweise des anderen zu verstehen und Kompromisse zu finden: „Man muss sich immer vor Augen halten, dass die Situation des Hofübergebers eine andere ist als die des Hofübernehmers. Sich in die Lage des anderen zu versetzen hilft einander zu verstehen“. Sollten Missverständnisse auftauchen, dann ist das gemeinsame Gespräch der Weg aus dem Dilemma.
Privatsphäre schützen
Schwierigkeiten gäbe es natürlich oft in der Beziehung zu Eltern oder Schwiegereltern bzw. Geschwistern. „Man versucht oft eine gute Beziehung aufzubauen, doch wo und wann ziehe ich die Grenze, wenn es zu viel wird?“ Von Anfang an die gegenseitige Privatsphäre respektieren, getrennte Wohnungen, getrennter Tagesablauf. „Wenn jeder seine eigenen Wünsche klar und offen ausspricht, wenn jeder kompromissbereit bleibt und wenn der große Vorteil des gegenseitigen Lernens im Vordergrund steht, dann kann das Zusammenleben der Generationen gelingen.“
Bäuerliche Familie stärken
Dass für die Kinder das Erleben von verschiedenen Generationen mit Sicherheit ein großes Geschenk und eine Basis der sozialen Kompetenz sei, waren sich alle Bäuerinnen einig. Dadurch können die Kinder auch die Liebe zum Beruf „Bäuerin und Bauer“ entwickeln. Das sei wichtig. „Nur mit viel Zusammenhalt, Loyalität und Verantwortung wird die Landwirtschaft gestärkt in die Zukunft blicken können“, betonte Bezirksbäuerin Maria Theresia Jageregger abschließend.