1981-1991
Verstorben am 12.06.2003 -
Familie Prader hat den Journalisten Walter Dorfmann beauftragt, über ihre Mutter und unsere Bezirksbäuerin zu schreiben:
Sie war eine selbstbestimmte Frau, eine Macherin, die auch durchführte, was sie für notwendig erachtete. Ihre offene unerschrockene Art war in der Männerwelt der damaligen Zeit selten. Die Solerin, wie sie genannt wurde, setzte sich durch und nach anfänglicher Skepsis wurde sie immer respektiert, ob es sich um Politiker, Räte, Beamte, Partei- und Verbandsfunktionäre handelte. Sie war für mich und viele andere Leute eine aufrechte, schneidige und mutige Tiroler Bäuerin, die ihren Stand nicht nur gut vertrat, sondern auch große Verdienste am Aufbau einer guten und notwendigen Vertretung der Bäuerinnen im Lande hat. Sie war eine Kämpfernatur und forderte „ihre“ Bäuerinnen immer wieder auf, „guat zsammzuhalten und net lugg zu lassen“, wenn es um die Interessen ihres Berufsstandes ging. Eine besondere Stärke der Solerin war ihre klare Sprache ohne lang um das Thema herum zu „schwanzeln“. Bei ihren Wortmeldungen bei Bauernbundversammlungen, in der Ratsstube, bei Behörden usw. merkten alle, dass es ihr nur um die Sache ging. Zudem hatte sie ein großes Herz für viele, die ihrer Hilfe bedurften. Die Südtiroler Bäuerinnen können stolz sein, dem begonnenen Weg dieser schneidigen Frau folgen zu können.