Dienstag, 24 Juni 2014

Wir brauchen Bräuche

Im Frühjahr lud Bezirksbäuerin Antonia Egger zur Bezirksversammlung Bozen und ermutigte die Bäuerinnen das Ehrenamt als Bereicherung zu anzusehen.

Die Netzwerkarbeit der Bäuerinnen auf allen Ebene, sei es im Dorf, auf Bezirks- und auf Landesebene, ist sehr wichtig. Darauf verwies Bezirksbäuerin Antonia Egger vor kurzem Leifers: „Es gilt den Kontakt zu den Ortsgruppen - als Herzstück der Südtiroler Bäuerinnenorganisation – zu pflegen und in regem Austausch die Anliegen der Bäuerinnen und der Frauen im bäuerlichen Umfeld auf Bezirksebene aufzugreifen“. Deshalb sei die Bezirksversammlung der Bäuerinnen der Ort, wo die Gemeinschaft und der Zusammenhalt gestärkt werden kann.

Botschaft an die Bäuerinnen

Im Herbst stehen die Neuwahlen der bäuerlichen Gremien an. Bezirksbäuerin Antonia Egger ermutigte alle Anwesenden das Ehrenamt als persönliche und gesellschaftliche Bereicherung zu sehen: „Der Zusammenhalt innerhalb der Ortsgruppen, im Bezirk und auf Landesebene zeugen von der Verbundenheit und dem gemeinsamen Ziel, sich für die Bäuerinnen einzusetzen“. Bäuerinnen brauchen die Gemeinschaft untereinander, um aus ihr Kraft zu schöpfen für ihre Familien und für ihre Anliegen in der Gesellschaft. Brauchtum leben Die Bräuche hängen mit den Ritualen zusammen, die es braucht, um den Alltag gut zu bewältigen. Für Bezirksbäuerin Egger ist dieses Thema ein Herzensanliegen: „Die Bäuerinnen haben vielerorts die Bräuche wieder belebt, dafür bin ich dankbar, weil dadurch die Dorfgemeinschaft gestärkt wird und indirekt die Lebensqualität im ländlichen Raum“. Barbara Stocker, wissenschaftliche Mitarbeit des Südtiroler Landesmuseum für Volskunde, bestätigte in ihrem Vortag die Notwendigkeit der Bräuche im Leben: „Sie bringen eine Struktur in unser Leben, eine gewisse Ordnung. Auch wenn wir heute digitale Zeitmessgeräte haben, so richten wir uns immer nach dem Brauchkalender. Wir sprechen von Sebastian, Lichtmess, Martini und mehr.“ Bräuche seien nicht nur etwas für konservative oder traditionsbewusste Menschen. „Von Geburt an bis zum Tode werden wir von Bräuchen begleitet. Denn ob Sie es vollen oder nicht, jemand wird Ihnen „frohe Feiertag“ wünschen oder zum Geburtstag gratulieren.“

Zukunft braucht Herkunft

Bräuche kommen und gehen, vor allem bei den Bräuchen, die in Verbindung mit der Landwirtschaft stehen, ist der Wandel sichtbar, so Barbara Stocker. Sie zeigte eine Reihe von alten und neuen Bräuche auf, von weltlichen sowie religiösen. Ein alter Brauch ist die Kräuterweihe am 15. August/ Mariä Himmelfahrt. Andere Bräuche sind verschwunden, z.B. das Zunftfest oder das Krageln. Dieser Brauch ist Teil des Flachsbrechelns. Andere Bräuche sind erst spät in das Leben der Menschen in Tirol eingetreten, z.B. der Christbaum und der Adventskranz. Halloween ist bei uns erst Mitte der 90er Jahre bekannt. Abschließend wies Barbara Stocker auf die Notwendigkeit hin, die Veränderungen der Zeit anzunehmen und doch die Bräuche nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Anliegen der Bäuerinnen öffentlich machen

Die Landtagsabgeordnete Maria Hochgruber Kuenzer sagte in den Grußworten der Bezirksbäuerin Egger ihre Unterstützung zu. „Es ist mir wichtig, die Anliegen der bäuerlichen Familien nach außen hin transparent und damit öffentlich zu machen und mich dafür einzusetzen“. Bildtext: Der Bezirksbäuerinnenrat gratulierte Rosl Viehweider zur ihrer Auszeichnung mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol: (v.l.) Maria Dorfmann, Heide Pichler, Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer, Marianne Mair, Rosa Viehweider, Maria Kuenzer, Bezirksbäuerin Antonia Egger, Susanna Luggin

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