Dass Kräuter und gelebter Brauchtum im Alltagsleben der Bäuerinnen immer schon eine große Rolle gespielt haben, zeigt der heute noch lebendige Brauch der Kräuterweihe am Hochunserfrauentag am 15. August, „den es weiter zu pflegen gilt, denn durch die Kräuterweihe lebt man heute wie früher um einiges bewusster und weiser!“, meint Ortsbäuerin Bruna Corteletti Bertinazzo. Die Branzoller Bäuerinnen binden alle Jahre wieder Kräuterbuschen zum Hochunserfrauentag am 15. August. Die Kräuterweihe ist ein alter Brauch und schon meine Vorgängerin hat mit der Ortsgruppe die Kräutersträuße gebunden. Am Hochunserfrauentag warten die Leute schon drauf. Würden wir die Tradition nicht weiterführen, würde etwas fehlen. Am Tag vor dem Festtag treffen wir uns um die Kräutersträuße zu binden. Viele Kräuter und Blumen bekommen wir von Frauen geschenkt. Es ist einfach wunderschön die Vielfalt der Kräuter und Blumen zu sehen, der Anblick ist beeindruckend und es duftet wunderbar. Am nächsten Tag verbreitet sich dann dieser wunderbare Duft in der Kirche und es ist eine Freude die ganzen Kräutersträuße zu sehen. Die gebundenen Kräutersträuße mit verschiedenen Kräuter und Blumen geben wir in große Körbe und stellen sie auf den Altar. Im Laufe der Messe werden die Kräutersträuße gesegnet. Am Ende der heiligen Messe verteilen wir die geweihten Kräutersträuße an die gläubigen Kirchgänger. Es werden zwischen 80-100 Kräuterbuschen verschenkt. Die Kräutersträuße können getrocknet und zum Schutz bei Unwettern verbrannt oder zum Weihrauch dazugegeben werden können. Foto: Gruppe Branzoller Bäuerinnen
17.08.2015