Erhalt der Sortenvielfalt, Verbreitung alter traditioneller Sorten, Austausch von Kulturpflanzen: Das warThema beim Saatgutfest am 12. Februar in Uttenheim. Es war viel los auf dem Saatgutfest in Uttenheim.
Auch dieses Jahr waren der Südtiroler Sortengarten und Aussteller aus der Schweiz, Deutschland,Österreich und den oberitalienischen Raum anwesend. Sie boten den Besuchern altes Saatgut, lokale Kulturpflanzen bis hin zu Gartengeräte: Hand- und Hackgeräten wie Pendelhacke, Wildblumen, Violette Karotten, gelbe Tomaten, Erdmandeln und vieles mehr. Sabine Schrott aus Uttenheim war eine von den Ausstellern: „Ich habe bewusst meine Lieblingssorte, die PustororPeim, mitgebracht. Es ist eine Kohlrübe, die früher sehr bekannt war. Nur wenn wir unsere Kultursorten und Lokalsorten anbauen, essen und verwenden, gibt es sie auch noch in 20 Jahren. Sonst wird sie vergessen, und das möchte ich vermeiden.“
Lokalsorten und Kulturerbe
Die Veranstaltung organisierte SBO-Ortsgruppe Gais/Uttenheim in Zusammenarbeit mit dem Verein Sortengarten Südtirol. Der Ortsbäuerin Astner Waltraud ist dieses Thema ein besonderes Anliegen: „Uns ist wichtig, dass samenfeste Sorte weiterkommen und die Leute den Samen selber vermehren und nicht die Hypridsorten kaufen. Wir sollen den eigenen Garten mehr schätzen und gesundere Gemüse anpflanzen,“ sagt Astner. Es darf jetzt nicht sein, dass eine Handvoll Saatgutkonzerne dieses Kulturerbe in Frage stellen, es verdrängen und entscheiden, was in der Welt wachsen darf und was nicht. Es ist deshalb das Ziel der Bäuerinnen alte Kulturpflanzen wieder in das Bewusstsein der Verbraucher Rücken. Ein Plätzchen im Hausgarten und die Verwendung in der Küche sind der Garant, um alte Sorten zu bewahren.
Vielseitiges Programm
Vorträge am Nachmittag mit Referenten aus dem In- und Ausland gaben Einblick in das Sortiment von alten Gemüsesorten, gemeinsames Landwirtschaften, Wildblumeneinsaaten sowie die Südtiroler Kartoffellandsorten. Die Bibliothek Gais sorgte für ein kreative Kinderprogramm und die Bäuerinnen von Gais und Uttenheim für das leibliche Wohl.
Das gut besuchte Saatgutfest zeigte einmal mehr, dass das Interesse am alten Kulturgut sehr groß ist.