Am Montag, den 15. Juli, starteten insgesamt 15 Bäuerinnen bei strahlendem Wetter von St. Jakob aus in die Ahrntaler Bergwelt. Begleitet wurden sie von der Wanderführerin Dorothea Volgger.
Am ersten Tag stand der Gipfel des Kellerkopfes (2124 m) auf dem Programm. Frohgemut nahm die Gruppe den steilen Aufstieg durch den Wald in Angriff. Da es der Wettergott besonders gut mit den Bäuerinnen meinte, kamen sie nicht schlecht ins Schwitzen und erreichten, nach einigen Pausen, den Gipfel. Dort bot sich ein herrliches Bergpanorama und vor dem erneuten Abstieg wurden noch viele Gipfelfotos und das ein oder andere Selfie gemacht.
Nach einer kleinen Stärkung ging die Wanderung weiter. Glücklicherweise waren die Bäuerinnen durch die vielen schattenspendenden Bäume vor der prallen Sonne geschützt und konnten die urigen Steige des rauen Hochtales genießen. Nächster Programmpunkt waren die „Sandsieder“ im Keilbachmoos (1987m), am Fuße der Gletscher. Inmitten der mächtigen Bergwelt erstreckt sich eine Hochebene, durchzogen von vielen kleinen Wasserinseln. Das Bergwasser fließt nicht nur durch, sondern drückt teilweise von unten nach, so dass feinster Sand, wie bei einem Vulkan, an die Oberfläche gepresst wird. Dadurch bilden sich die, im Volksmund bekannten, „Sandsieder“, im Wasser liegende, geysirartige Erhöhungen. Die perfekte Gelegenheit für die Gruppe, sich die müden Füße im eisigen Gletscherwasser abzukühlen.
Das Ziel für den ersten Tag war die Holzebödenalm (1900 m), wo schlussendlich auch übernachtet wurde. In der warmen Abendsonne schmeckte ein kühles Bier oder ein leckerer Thymiansaft besonders gut. Mit viel Liebe zum Detail bereiteten der Hüttenwirt und sein Helfer das Abendessen für die Gruppe zu, Ahrntaler Pressknödel. Als alle satt waren, holte der Hüttenwirt seine Ziehharmonika und spielte auf. Es wurde getanzt und gesungen.
„Ein richtig schöner Abend, da waren wir uns alle einig“, berichtet die Bäuerin Marianna Mair.
Auch am zweiten Tag wurden die Bäuerinnen mit großartigem Wetter gesegnet. In der frühen Morgensonne wurde gefrühstückt. Gestärkt nahm die Gruppe dann den Kreuzkofl (2147 m), oberhalb der Holzerböden, in Angriff. Recht abenteuerlich ging es über große Felsblöcke zum Gipfel. Auch dort genossen sie eine Prachtaussicht, sogar der Großvenediger war zu sehen.
Erstmals zurückgekehrt, wurde der Rucksack gepackt und aufgebrochen, über die schmalen Wege zurück ins Tal. Über den „Sunnseitweg“ kehrten die 15 Bäuerinnen nach St. Jakob zurück und bestaunten, während des gemütlichen Abstieges, mit wie viel Mühe und Handarbeit die Bauern des Ahrntales ihre steilen Felder bearbeiten.
Dankbar, zwei schöne und erlebnisreiche Tage verbracht zu haben, verabschiedeten sich die Damen mit dem Versprechen, nächstes Jahr wieder bei der Bäuerinnen-Wanderung dabei zu sein.