Der Startschuss für das Milchprojekt im Schuljahr 2016-17 ist gefallen. Die Milchbotschafterinnen trafen sich Ende Oktober zum jährlichen Einführungstreffen im Sennereiverband Bozen.
Jedes Jahr besuchen die Milchbotschafterinnen an die ca. 300 Klassen, Drittklässler, die mit der Bäuerin eineinhalb Stunden den Weg der Milch beschreiten dürfen. Ausgerüstet mit Schautafeln, Milchschürzen, Anschauungs- und Verkostungsmaterial soll die Milchstunde so spannend wie möglich gestaltet werden damit sie den Schüler und Schülerinnen lange in Erinnerung bleibt. Insgesamt stellen sich zehn Milchbotschafterinnen dieser interessanten Aufgabe.
Wie erreicht man Kinder wirklich nachhaltig?
Auf diese Fragen gab Dr. Petra Eisenstecken den Milchbotschafterinnen Antwort. „Wichtig ist, dass die Kinder sofort miteingebunden werden! Bereits in den Schulen unserer Provinz gibt es starke kulturelle Unterschiede zwischen Stadtkindern und Landkindern. Die Kinder müssen zum Thema einen Bezug nehmen können, es muss ihre Realität bzw. ihren Alltag betreffen. Jedes Kind hat schon mal miterlebt wie eine Milch überkocht oder Käse mit Löchern betrachtet. Bei diesen Punkten sollte man anknüpfen und mit Fragen die Kinder zum Nachdenken anregen!“, erklärt Frau Eisenstecken. Anschauungsmaterial, Heu an dem gerochen werden kann, oder eine Kälbertränke machen die Informationen noch greifbarer. Die Milchbotschafterin Klara Mair Oberhofer macht daraus etwa ein Ratespiel. Viele Kinder wissen nicht was eine Kälbertränke überhaupt ist und lässt sie raten wofür "es" wohl Verwendung findet.
Einzug ins Familienleben
Die Milchaktion nimmt auch Einzug in die ganze Familie nehmen. Während der Stunde wird auch immer ein Milchprodukt erzeugt, meistens Butter. Kinder wollen auch zu Hause selbst die Butter schlagen: eine oft gestellte Frage von den Eltern ist ob man Milch oder Sahne zum Butter schlagen verwenden soll. Durch Fragen wie „wo findet ihr das Qualitätszeichen Südtirol“ werden Kinder auf die Produktverpackungen aufmerksam, dass wirkt sich auch auf das Kaufverhalten der Eltern aus. „Wenn Projekte wie die Milchaktion nicht nach Ende der Stunde sofort vergessen werden, sondern in den Kindern nachhallt, wenn beim Kauf oder beim Trinken der nächsten Milchpackung oder beim Essen des nächsten Joghurts an die Milchbäuerin in der Klasse und an ihre Kühe gedacht wird, haben wir schon etwas bewegt!“, so die Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer.
Kühe im Stall
„Uns ist es auch wichtig, dass die Milchbäuerinnen von ihrem Alltag erzählen können und berichten können wieviel Kühe sie haben und was sie aus der Milch gewinnen. Deshalb ist es uns wichtig, dass alle Botschafterinnen auch wirkliche Milchbäuerinnen sind!“, betont Samantha Endrizzi vom Sennereiverband. Die Direktorin des Sennereiverbandes Annemarie Kaser unterstreicht, dass es die Botschafterinnen als authentische Bezugspersonen zur Landwirtschaft braucht und wünscht allen einen erfolgreichen Start. Dieses Jahr werden die Botschafterinnen von Katharina Faltner, Koordinatorin des Milchprojektes der IDM-Südtirol, begleitet. Beim Treffen anwesend war auch Carolina Zancanella, sie unterstützt die Vermarktung der Südtiroler Milch und der Milchprodukte.
Im Bild: die Botschafterinnen mit links außen Samantha Endrizzi (Sennereiverband: Marketing) und rechts außen Carolina Zancanella (IDM- Qualitätsprodukte Milch) und Katharina Faltner (Koordinatorin des Milchprojektes der IDM-Südtirol)