"Im Winter zeigt sich uns die Ewigkeit von ihrer schönsten Seite." (Monika Minder)
Jetzt im Jänner, dem meist kältesten Monat im Jahreslauf, ruht der Bauerngarten unter einer Schneedecke, auf den Frühling wartend. Der Boden ist für ein „Winterkleid“ sehr dankbar, denn er sollte nie ganz unbedeckt sein. Ist die Lage klimatisch begünstigt, so wartet vielleicht noch einiges an Wintergemüse auf seine Ernte: Porree, Wintersalate, Grün- oder Rosenkohl vielleicht auch Winterrettich. Im Wintergarten kann die Erntezeit des Wintergemüses im Einschlag verlängert werden. Soweit es die Temperaturgestaltung des Wintergartens zulässt, können empfindliche Zierpflanzen vom Balkon oder der Terrasse über den Winter gerettet werden. Ist doch spätestens nach Allerheiligen an ein geeignetes Winterquartier für unsere empfindlicheren pflanzlichen Begleiter zu denken.
Einwinterung – Kontrolle, Krankheiten und Schädlinge
Vor der Einwinterung sollten die Pflanzen gründlich gereinigt, gegebenenfalls geschnitten und auf Krankheiten und Schädlinge untersucht werden. Durch Pilzkrankheiten geschädigtes Laub ist gründlich zu entfernen, ein eventueller Befall durch Schildläuse, Mottenschildläuse oder Spinnmilben sollte kontrolliert werden. Sollte das letztere der Fall sein, so sind geeignete Gegenmaßnahmen zu treffen. Grundsätzlich ist eine sogenannte Winterspritzung (Weißöl, gegebenenfalls mit einem Kupferpräparat) zur Einwinterung, mit ein oder mehreren Wiederholungen zu empfehlen. Hierbei ist auf eine allseitige Benetzung der Pflanzenteile, besonders der verholzen Triebe und Astgabeln zu achten. Durch diese Behandlung werden Überwinterungs- und Jungstadien der Schädlinge erfasst, und deren Neuentfaltung im Frühjahr vermieden.
Ausräumen – Sonneneinstrahlung beachten
Vor dem Ausräumen ist an die schon relativ intensive Sonnenstrahlung im Frühjahr zu denken, sind doch bei immergrünen Pflanzen die Blätter noch nicht daran gewohnt. Ähnlich unserer Haut bedürfen auch die Blätter nach dem Winter einer Gewöhnung an das Sonnenlicht. Ansonsten droht Sonnenbrand; dieser lässt sich vermeiden, indem die Pflanzen die ersten zwei bis drei Wochen nach dem Auszug in den Halbschatten gestellt werden. Der Aufwand wird durch frühere Blüte und besseres Wachstum entschädigt. Achtung: winterliche Bewässerung Ein besonderes Augenmerk ist der winterlichen Bewässerung der Kübelpflanzen zu geben. Vernässte Erde während der Überwinterung ist eine der Hauptursachen für erhebliche Schäden. Darum wird grundsätzlich nur gegossen, wenn sich der Ballen trocken anfühlt, und dann auch nur in kleinen Mengen. Überschüssiges Wasser muss ablaufen können. Bewährt hat sich, die Töpfe im Untersetzer auf Abstandhalter, wie z.B. Holzleisten zu stellen. Auch Frischluftzufuhr an frostfreien Tagen bekommt den Pflanzen sehr gut.
Tipp:
Grundsätzlich sollten die Kübelpflanzen im Spätherbst so lange wie möglich im Freien bleiben und nach dem Winter möglichst früh (März/April) an warmen Tagen wieder nach draußen kommen.
Aus: SBO-Bäuerinnenkalender 2019 Mein Bauerngarten. Rund ums Jahr