„Zu hegen und zu pflanzen sei bereit, Das Wachsen überlass der Zeit.“ (Deutsches Sprichwort)
Jäten
Der Juni ist der Monat, wo alle Pflanzen, die in den letzten Monaten gepflanzt worden sind, in vollem Wachstum stehen. Auch die Beikräuter wachsen um die Wette. Damit diese nicht die Oberhand bekommen, brauchen wir eine Kralle. Sobald das Beikraut gut sichtbar ist, nimmt man an einem sonnigen Tag die Kralle und entwurzelt es. Es verwelkt dann und man spart sich das mühsame Jäten. Zu groß gewordenes zieht man es aus und verfüttert es an die Haustiere, falls man welche hat. Wenn nicht lässt man es in der Sonne trocknen und gibt es dann auf den Komposthaufen. Der Boden wird durch die Kralle locker und bekommt Sauerstoff und nimmt auch wieder besser das Wasser beim Gießen auf. Achtung: Nicht zu fleißig sein beim Jäten. Ein wenig Beikraut lässt den Boden bei heißen Temperaturen nicht so schnell austrocknen und schützt auch die Pflanzen vor der Hitze und so manchen Insekten!
Düngen
Mai und Juni wird nur mehr nachgedüngt. Die eigentliche Düngung ist mit Kompost oder Mist und dergleichen schon im Herbst oder zeitigen Frühjahr passiert. Schwache Pflanzen und Pflanzen, die lange oder öfters blühen wie zum Beispiel Rosen, stärkt man am besten mit einem Brennnessel- oder Ackerschachtelhalmaufguss. Das Kraut im Aufguss zerkleinert man mit einem Mixstab, während er abkühlt. Sobald er abgekühlt ist, gleich die Pflanze damit gießen. Sollte die Pflanze von Insekten befallen sein, genügt es oft sie mit dem Aufguss zu besprühen und bei Bedarf öfters zu wiederholen.
Oft hilft es auch Knoblauch am Vortag in einer Gießkanne mit Wasser anzusetzen und am nächsten Tag die Pflanzen damit zu übergießen (evtl. wiederholen). Man kann auch mal Holzasche oder Gesteinsmehl mit einem Sieb über die Pflanze streuen. Das Kleintier erstickt darin und die Pflanze wird gestärkt.Petersilie bekommt oft aufgerollte Blatteile. Da macht man einen radikalen Rückschnitt und eine Behandlung mit Asche oder Gesteinsmehl. Dann wächst es meistens gesund weiter.
Pflegen
Ameisen verschwinden meistens, wenn man Backpulver ausstreut. Bei Pilzkrankheiten ist es wichtig, sie rasch zu entdecken und befallene Pflanzenteile mit einem scharfen Messer zu entfernen, damit man sie nicht durch Risse weiter verletzt. Die Schnittstelle sollte mit Gesteinsmehl bestäubt werden, damit sie schnell eintrocknet. Abgeschnittene Planzenteile nicht auf dem Kompost werfen, sondern wenn möglich verbrennen.
Wichtig
• Pflanzen sollte man nur bei schönem Wetter schneiden und nicht am Abend, da so die Schnittstelle trocknet und keine Krankheitserreger eindringen können.
• Messer mit Alkohol getränktem Papiertuch putzen um Pilze nicht weiter zu schleppen.
• Der Erste Schnitt von Kräutern kann schon im Mai/Juni gemacht werden. Sie sind dann noch frisch fleischig und gesund. Achtung: Nicht zu tief schneiden.
• Rosen sollten nach der ersten Blüte noch einmal einen leichten Rückschnitt am Neumondtag bekommen, dann starten sie wieder gesund in die nächste Blüte.
Tipp:
Die Pflanzen nicht zu viel gießen, damit die Pflanzen die Wurzeln weit und tief austrecken und Feuchtigkeit und Nährstoffe suchen. Die Pflanze dankt es uns dadurch, dass sie viel widerstandsfähiger ist und beim Verzehr einen intensiven Geschmack hat!
Aus: SBO-Bäuerinnenkalender 2019 Mein Bauerngarten. Rund ums Jahr