"Genieße alles dankbare, was von außen kommt, aber hänge an nichts." (Wilhelm Freiherr von Humboldt)
Der Dezember gehört zu den ruhigen Monaten, es wird früh dunkel und die Gartenwelt liegt unter einer weichen, weißen Schneedecke. Im Haus ist es mollig warm und wir erfreuen uns an den Früchten unserer Arbeit. Vielleicht lassen wir bei einer Tasse Kräutertee das vergangene Gartenjahr Revue passieren, dabei hilft uns auch das Gartentagebuch. Das Frühjahr kommt schneller als man meint, gleichzeitig auch die Arbeit, aber vor allem die Vorfreude für das „Garteln“.
Im Garten gibt es nun nichts mehr zu tun, höchstens die Bäume, Sträucher und Büsche von der schweren Schneelast zu befreien. Dies sollte man nicht versäumen, da sonst die Äste abbrechen könnten.
Wer im kommenden Jahr kleine Helfer im Garten beherbergen möchte, kann nun Nistkästen, Insektenhotels, Hummel- oder Igelburgen bauen. Vögel sollten nun auch fachgerecht gefüttert werden, da sie bei anhaltendem Frost und Schnee kein Futter finden.
Im Keller sollte man ab und zu das eingelagerte Wintergemüse und Obst kontrollieren, fauliges aussortieren. Wer noch etwas Wintergemüse wie Grünkohl, Rosenkohl, Feldsalat und Lauch stehen hat, sollte dies nun abernten. Wer ein kleines Treibhaus besitzt, kann nun mit den Winteraussaaten beginnen. Rosenstöcke sollten mit Stroh, Mist oder Tannenzweige abgedeckt werden, damit sie vor dem Frost geschützt sind.
Vitamine für die kalten Tage
In der Küche genießen wir Selbstgemachtes, wie Säfte, Sirupe, Marmeladen, eingelegtes Gemüse, Kräutersalze oder backen sogar etwas Süßes mit unseren Früchten aus dem Sommergarten. Die Früchte, die in den Sommermonat geerntete wurden, tragen den Duft und die Erinnerung an heiße Sommertage in die Herbst- und Winterzeit. Das eingelegte Gemüse und das eingeweckte Obst werden mit Freude aufgetischt. Denn gerade die Feiertage bieten die Zeit des Genießens der köstlichen Früchte des Bauerngartens. Ihre Frische und ihr Wohlgeschmack vermitteln Lebensglück und erzählen von ewigen Kreisläufen. Früchte und Farben lassen teilnehmen an den Schwingungen der Natur, wenn wir offen dafür sind und alle Sinne zur Aufnahme bereithalten.
Schönes fürs Auge
Aber auch Bastelarbeiten mit unserem gesammelten Gartengut lässt unser Herz etwas höherschlagen, welches wir nun im Haus platzieren und auf die kommende Weihnachtszeit vorbereitet. Die Früchte und die Samenstände können im Winter gemeinsam mit duftenden Tannenzweigen für eine adventliche und weihnachtliche Dekoration verwendet werden. Anschließend geben wir es der Natur (Kompost) zurück und so schließt sich der Kreislauf. Der
Barbaratag – blühende Tradition:
Am 4. Dezember, dem Barbaratag, holt man sich einige Zweige von Kirschen, Haselnuss oder Forsythie. Nach dem 12-stündigem Bad im warmen Wasser stellt man sie als Orakelzweige in eine Vase. Wer einen Liebsten sucht, soll an jedem einzelnen Zweig einen Namen hinhängen; welcher als erstes blüht, ist der Zukünftige.