Kräuterweihe an Maria Himmelfahrt (15.08.2012), dem Hochunserfrauentag
In Nals ist der Brauch der Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt noch lebendig. Heilkräuter und Blumen aus dem Hausgarten werden zu kleinen Sträußlein gebunden, vor den Altar gestellt und von unserem Pfarrer Hochwürden Richard Sullmann geweiht. Die Kräuterbüschlein werden oft im " Herrgottswinkel" aufgehängt (in der Zimmerecke am Esstisch der Wohnung in der das Kruzifix hängt). Die Wurzeln der Kräuterweihe reichen weit bis zu den Ur-Mysterien der Menschheit zurück. Zuerst wurden mit einem Kräuterbuschen Natur- und Erntedankfeste gefeiert. Die Kräuterbuschen waren heidnische Lebensruten, deren Berührung die fruchtbarkeitsspendende und heilende Kraft der Vegetation auf die Menschen übertragen sollte. Helfen sollten die geweihten Kräuter (besonders in Form einer Teezubereitung) gegen mögliche Verzauberung des Viehs, Gewitter, Krankheit; für eine gute Ernte, Eheglück und vieles mehr. Das ganze Jahr über nahm man auch vom Kräuterbuschen, um zu räuchern. Besonders heilkräftig sollte es sein, wenn Kräuterbuschen mit Weihrauch vermischt im Krankenzimmer angewendet wurde. Um 745 n. Chr. wurde erst die Kräuterweihe verboten, dann unter den Segen Marias gestellt, seitdem feiert man die Kräuterweihe an Maria Himmelfahrt (15.8.). So erzählt es die Legende: Als am dritten Tage nach dem Begräbnis Mariens die Apostel ihr Grab besuchten, schlug ihnen eine Woge köstlichen Wohlgeruchs entgegen. Das Grab war verlassen, dafür aber angefüllt mit Rosen und Lilien, rings aber um die Grabstätte sprossen und blühten all die bescheidenen Heilkräuter, die die Gottesmutter in ihrem Leben geliebt hatte. Seitdem werden am Tage des Heimgangs der Gottesmutter (15. August) in der Kirche die Kräuter geweiht. Die katholische Kirche sieht die Kräuterweihe vor allem als Ausdruck für die Achtung vor der Schöpfung und die Heilkraft der Kräuter als Symbol für die Zuwendung Gottes an den Menschen. Der Zusammenhang zwischen Maria und den Kräutern begründet sich in Legenden aus der Frühzeit der Kirche. Sie berichten, wie der Gottessohn seine Mutter in den Himmel aufgenommen hat und die Apostel beim Öffnen des Grabes nur mehr Rosen vorgefunden haben. In der Kräuterweihe mischen sich Tradition und Frömmigkeit, Volksglaube und zeitnahe Religiösität, verbunden mit der Notwendigkeit Werterhaltendes zu bewahren.
Trachtennähkurs
Heuer veranstaltete die Nalser Bäuerinnenorganisation in Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Frankenberg einen Trachtennähkurs. Acht Frauen haben unter der fachkundigen Anleitung der Trachtenschneiderin Gisela Gruber aus St. Pankraz in Ulten Trachten oder ein Dirndl genäht. In zahlreichen Stunden wurden ein Edelweißmieder, eine Meraner Tracht oder ein Dirndl, sowie Trachtenblusen und Schürzen angefertigt. Das Tragen der Tracht oder des Dirndl verleiht jeder kirchlichen und weltlichen Veranstaltung einen besonders feierlichen Rahmen.
Ausflug der Nalser Bäuerinnen auf den Oberhaslerhof
Der Sommerausflug der Nalser Bäuerinnen führte heuer nach Schenna in den Kräutergarten von Priska Weger. Die Bäuerin des Jahres 2011 zeigte stolz ihren Garten und lud anschließend zu einem geselligem Beisammensein in den Keller des Oberhaslerhofes.
Gratulation zur Landesverdienstmedaille
Marlene Kröss Ladurner ist eine der tragenden Fundamente der Ortsgruppe Nals der Südtiroler Bäuerinnenorganisation. Sie war 21 Jahre lang Ortsbäuerin und unterstützt unsere Organisation auch weiterhin im Ortsbäuerinnenrat. Die Landesverdienstmedaille ist ein Zeichen der Anerkennung für ihr außerordentliches Engagement für das Zusammenleben im Dorf. Der Ausschuss der Ortsgruppe Nals der Südtiroler Bäuerinnenorganisation und die Nalser Bäuerinnen freuen sich über die Auszeichnung und gratulieren Marlene Kröss Ladurner.