Montag, 25 September 2023

Wo drückt der Schuh?

Ein Thema, wo in der bäuerlichen Familie häufig der Schuh drückt, ist die Überforderung durch die Mehrfachbelastung der Bäuerin und des Bauern. Hier ein Fallbeispiel.

Eine Bauersfamilie lebt auf einem kleinen Bauernhof mit vier Milchkühen, zwei Schweinen und Hühnern. Der Bauer geht einem Nebenerwerb außerhalb des Hofes nach und ist in mehreren Vereinen tätig. Die Bäuerin bewältigt die ganze Hofarbeit samt Haushalt und Kindererziehung mehr oder weniger alleine. Sie haben drei Kinder im schulpflichtigen Alter. Die Bäuerin hat schon seit längerem gesundheitliche Beschwerden, weil sie es einfach nicht mehr "derpackt". Ihr ist alles zu viel geworden und sie hat gespürt, dass auch ihr Mann überfordert ist. Sie haben beide so gut wie keine freien Zeiten und zusammen etwas unternommen haben sie auch schon seit Langem nicht mehr - weder als Familie noch als Paar. Sie wagt den Schritt, sich Hilfe bei der Lebensberatung für die bäuerliche Familie zu holen.

Das Erstgespräch empfand die Frau als sehr angenehm und entlastend. Die Lebensberaterin hat sich viel Zeit genommen, um einfach mal zuzuhören. Da sie selbst Bäuerin ist, hat sie sofort verstanden, was die Bäuerin bedrückt. Insgesamt kam die Lebensberaterin dreimal zu einem Gespräch auf den Hof. Beim 3. und letzten Gespräch war auch der Mann dabei. Gemeinsam wurde besprochen, was sie als Paar ändern könnten.

Was hat sich durch die Beratung/Begleitung geändert?

Der Bauer wird zwei seiner insgesamt vier ehrenamtlichen Tätigkeiten abgeben. Eine hat er schon abgeben, weil die Legislatur zu Ende war. Die andere wird er nächstes Jahr abgeben. Er behält "nur" mehr die Tätigkeiten, bei denen er mit ganzem Herzen dabei ist. Dadurch kann er seiner Frau bei der Hofarbeit etwas mehr zur Hand gehen. Abends melkt jetzt der Bauer meistens die Kühe. Es freut ihn, dass er nun wieder mehr Kontakt zu den Tieren hat. Das ist eine Arbeit, die er gerne macht und bei der er gut abschalten kann. Die Bäuerin wird wieder ab und zu mit den Bäuerinnen etwas unternehmen. Die gesundheitlichen Beschwerden sind zwar noch nicht ganz weg, aber es geht ihr durch die Entlastung deutlich besser. Beide sind froh, dass sie Hilfe geholt haben. Sie haben wieder Freude mit ihrem kleinen „Höfl“. Das ist ihnen das Wichtigste, weil sie auch schon mal ans Aufgeben gedacht haben. Das wollten sie aber sich selbst, den Tieren und ihren Kindern auf keinen Fall „antun". Aber allein, ohne Unterstützung der Lebensberaterin, hätten sie das wohl nicht geschafft. 

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