Die Landespolitik muss die Frage beantworten, ob nur noch in unseren Städten oder auch im ländlichen Raum Leben, Arbeit und Zukunft sein soll.
„Allzu oft hören wir, wie wichtig der ländliche Raum für und in Südtirol ist. Aufgabe der gewählten Vertreter muss es sein, die Lebens- und Arbeitsverhältnisse entsprechend dem Auftrag des Volkes gleichwertig zu halten. Der ländliche Raum wird in Zukunft mit vielen Herausforderungen konfrontiert werden – es darf nicht sein, dass unsere Politik diesen an sich schon schwierigen Prozess mit zu schnell getroffenen Entscheidungen verschärft“, so Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer.
Bildung, eine flächendeckend, gute medizinische Infrastruktur, Verkehrsanbindungen oder die Nahversorgung sind es, die den ländlichen Raum attraktiv erhalten. Eine Infrastruktur hängt von der Anderen ab, sie bedingen sich gegenseitig. Fehlt einer dieser Bausteine, führt dies dazu, dass sich eine Abwärtsspirale in Gang setzt. Diese kann nur schwer aufgehalten werden. „Leert sich der ländliche Raum aufgrund politischen Fehlentscheidungen, dann werden wir in einigen Jahren das Mehrfache an Kosten haben: nämlich den ländlichen Raum draußen und die Städte drinnen vor einem Kollaps zu bewahren“, mahnt die Landesbäuerin.
„Vor allem für Frauen auf entlegenen Höfen, die ohnehin schon mehr als genug alltägliche Herausforderungen bewältigen, ist die Schließung von den Geburtenabteilungen nicht tragbar. Weitere Wege, die damit verbundenen Mehrkosten, eventuellen Komplikationen oder der Mehraufwand an Zeit würde das Leben der Familie erschweren.
Neue, kreative Lösungen müssen gefunden werden, bei denen alle Akteure vor Ort – auch ressortübergreifend – eingebunden werden. Neue Modelle – wie Beispiele aus dem Genossenschaftswesen oder der Privatwirtschaft – müssen herangezogen und durchdiskutiert werden. „Südtirol steht und fällt mit der Entwicklung des ländlichen Raumes, dementsprechend Beachtung muss ihm geschenkt werden“, so abschließend die Landesbäuerin.
Foto1: Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer
Foto2. Vor allem für Bäuerinnen auf entlegenen Höfen ist eine Schließung nicht zumutbar