Bergbäuerin Petra Oberhollenzer aus Sarntal erhält für die Masterarbeit "Bergbäuerin sein – Herausforderungen und Chancen früher und heute" den Förderpreis. für wissenschaftliche Arbeiten zur Situation der Frau.
Seit 24 Jahren vergibt der Beirat für Chancengleichheit Förderpreise für wissenschaftliche Arbeiten betreffend der Situation der Frauen in der Gesellschaft oder die Chancengleichheit zwischen Frau und Mann. Heuer gehen diese an Mathilde Galli (für die Arbeit "Pace al femminile. Il contributo delle donne ai negoziati di pace sull’esempio colombiano",), Ingrid Kapeller (für die Masterarbeit „News on femicide. Ein sprachübergreifender Vergleich der Berichterstattung über Femizide in ausgewählten Qualitätsmedien“) und Petra Oberhollenzer (für die Masterarbeit "Bergbäuerin sein – Herausforderungen und Chancen früher und heute"). Unteranderem war die Bäuerinnenumfrage 2022 Grundlage ihrer wissenschaftlichen Arbeit.
Die drei Preisträgerinnen haben sich in ihren Arbeiten mit unterschiedlichen Aspekten auseinandergesetzt. Allen drei gemeinsam ist der Einsatz für das Aufzeigen der Unterschiede, hoben die Laudatorinnen Roberta Micheli, Heidi Hintner und Elisabeth Tappeiner hervor. "Chancengleichheit ist kein Luxus, sondern für eine gerechte und zukunftsfähige Gesellschaft nötig", hielt Heidi Hintner, die die Preisverleihung moderierte.
Für Ulrike Oberhammer, Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit für Frauen, solle der Preis den Ansporn liefern, sich auch weiterhin mit dem Thema Chancengleichheit zu befassen. "Frauenrechte sind Menschenrechte. Und Menschenrechte geraten, auch bei uns in Südtirol, immer mehr unter Beschuss", rief Oberhammer. "Es ist nicht selbstverständlich, dass Mädchen und Frauen denselben Zugang zu Bildung und Wissen haben, wie Männer und Buben. Umso wichtiger ist die Sichtbarmachung von positiven Beispielen", sagte Oberhammer.
Dafür, Frauenwirken sichtbar zu machen, sprach sich auch die Vizepräsidentin des Beirates Nadia Mazzardis aus, die an zahlreiche Frauen der Geschichte erinnerte, die sich gegen patriarchale Strukturen gestellt haben oder wichtige Errungenschaften und Erfindungen gemacht haben, ohne dass man heute noch ihren Namen kenne. „Macht eure Errungenschaften, eure Bravour öffentlich", gab Nadia Mazzardis den Preisträgerinnen weiter. "Die Gleichberechtigung ist noch nicht erreicht, auch bei uns nicht. Darum braucht es auch in Südtirol weitere Maßnahmen", hielt Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Preisverleihung fest.
„Wir freuen uns mit Petra, es ist schön, dass auch Chancengleichheit in der bäuerlichen Welt Thema ist und junge Bäuerinnen sich mit diesem Thema auch wissenschaftlich auseinandersetzen. Herzlichen Gratulation“, wünscht Landesbäuerin Antonia Egger.