Mittwoch, 16 März 2016

Witwenehrung 2016

„Verneigen uns vor Lebensleistung“

Die Witwenehrung war wie jedes Jahr ein Höhepunkt des Landesbäuerinnentages: Dank der Unterstützung der Stiftung Südtiroler Sparkasse wurden sechs Frauen geehrt, die über Jahre ohne Mann Hof und Familie weiter gebracht haben.

Reinhold Marsoner von der Stiftung Sparkasse sprach in seiner Rede das aus, was wohl alle im Saal spürten: „Wir verneigen uns tief vor Ihrer Lebensleistung!“ Und meinte damit die sechs Witwen, die beim Landesbäuerinnentag geehrt wurden: Die Bezirksbäuerinnen hatten sie auf die Bühne begleitet und anhand von Bildpräsentationen und einer Laudatio ihr schweres Schicksal geschildert.

Frieda Peer Wwe. Steck vom Steck’n Honser in Tschengls
Zwei Monate nach der Hochzeit hatte Friedas Mann Johann einen Verkehrsunfall und blieb querschnittgelähmt. Frieda war schwanger. Johann versuchte sich zwar in der Landwirtschaft einzubringen, blieb aber vor allem beim Sohn Peter. Frieda und ihre Schwägerin Anna machten die Arbeit am Hof. 1984 starb Johann an Bauchspeicheldrüsenkrebs. 2000 übernahm Peter den Hof, Frieda konnte die Verantwortung abgeben. Gerne kümmert sie sich um die Enkelkinder. Totz schwerer Zeit hat sie ihre Fröhlichkeit nie verloren.

Berta Breitenberger Wwe. Gamper vom Wiesfleck in St. Nikolaus
Mit 25 Jahren heiratete Berta ihren Luis. Bei einem Jagdunfall verlor er seinen linken Arm. Von da an musste sie den Hof alleine weiterziehen. Ihr Mann blieb bei den Kindern, zum Schluss waren es sechs. Schwierige Zeiten kamen: Luis verdiente als Milchmesser noch etwas dazu, starb dann aber an Drüsenkrebs. An leichte Zeiten kann sich Berta nicht erinnern. Ihr Leben war von harter Arbeit geprägt. 2012 und '13 folgten weitere Schicksalsschläge: Eine Tochter starb an Hirntumor, ein Sohn verunglückte tödlich. Heute hilft Berta immer noch am Hof mit, das Vieh liegt ihr sehr am Herzen.

Annelies Weissteiner Wwe. Volgger vom Bachgarter in Pfunders
Mit 14 Jahren lernte Annelies ihren Heinrich kennen, mit 20 gaben sie sich das Ja-Wort und übernahmen den Heimathof. Drei Kinder wurden ihnen geschenkt. 1992 starb Heinrich mit nur 38 Jahren an einem Hirntumor. Annelies blieb mit ihren Kindern alleine. Georg, der älteste, half seiner Mutter zwar unermüdlich, ohne die Hilfe ihrer Eltern hätte es Annelies aber nicht geschafft. Alles war neu für sie. Dazu kamen viele Neider und falsche Vertraute, die ihr Steine in den Weg legten. Annelies verdrängt aber diese Zeit. 2005 übergab Annelies den Hof an Georg und arbeitet im Gastgewerbe. Sie hilft aber immer noch mit und schaut gerne auf ihre Enkelkinder.

Elisabeth Morandell Wwe. Romen vom Burgunderhof in Kaltern
Elisabeth lernte Rudi mit 18 Jahren kennen. Sie heirateten, zwei Mädchen wurden geboren. Rudis Traum war ein eigenes Haus mit Ferienwohnungen für Gäste. 1990 begannen die Bauarbeiten, ein Jahr später starb Rudi an Herzversagen. Es brachen schwere Zeiten für Elisabeth an: Der Bau, die Arbeit in Weinberg und Apfelwiesen und die Kinder lasteten auf ihr. Mit Hilfe von Freunden und Verwandten überbrückte sie die erste Zeit, stellte dann auch Haus und Ferienwohnungen fertig. Heute lebt Elisabeth mit ihren Töchtern und der Mutter am Burgunderhof.

Theodora Weissteiner Wwe. Engl vom Englhof in Terenten
Theodora lernte Johann mit 22 Jahren kennen. Das Paar heiratete 1977 und ein Jahr später kam das erste Kind. Jahr um Jahr kamen weitere Kinder auf die Welt. Das Leben der Familie war nicht leicht. Schulden belasteten den Hof. 1990 starb Johann und hinterließ seine schwangere Frau und fünf Kinder. Die Kühe mussten verkauft werden. Ein furchtbarer Tag für Dora. Das Jungvieh wollte sie aber nicht hergeben. Schwager Hermann stand ihr zum Glück zur Seite. Auch ihre Familie und Nachbarn halfen stets. Langsam wurden die Schulden abbezahlt, bald waren wieder 20 Stück Vieh im Stall. Heute steht der Hof kurz vor der Übergabe an den Nachfolger, Sohn Martin.

Luise Silbernagl Wwe. Sattler vom Baumgartner in Kastelruth
1974 heiratete Luise Valentin Sattler. Gemeinsam übernahmen sie den Baumgartner Hof in Kastelruth. Er war in schlechtem Zustand. Nach einem Jahr lag der Stammhalter Reinhard in der Wiege, ein paar Jahre später das zweite Kind. Valentin starb 1987 bei einem Unfall. Luise war schwanger und stand mit zwei kleinen Kindern alleine da. Ihr Schwiegervater half aber wo es nötig war. Den Hof bearbeitete sie mit der Hilfe von Verwandten und Nachbarn bis ihn Reinhard 2001 übernahm. Luise ist eine sehr positive Frau geblieben, war im SBO-Ortsbäuerinnenrat und ist Förderin von zwei Missionseinrichtungen und vom Liebeswerk Meran.

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