Das Jahr 2010 war für die Südtiroler Bäuerinnenorganisation (SBO) sehr spannend und durch die tatkräftige Mitarbeit vieler Funktionärinnen und Mitarbeiterinnen wurden zahlreiche Aktivitäten verwirklicht. Am Jahresende konnte man auf eine stolze Zahl von über 15.000 Mitgliedern blicken und zudem zwei neue Orstgruppengründungen (Burgstall-Gargazon, Mareo) verzeichnen.
Verbandsarbeit
Der Landesbäuerinnentag stand unter dem Motto „Mensch-sein, heißt Bewußt-sein und Verantwortlich-sein“. Die Teilnahme der über 600 Bäuerinnen zeigte, dass dieser Tag für die Funktionärinnen Bestätigung ihrer Arbeit ist und für den Zusammenhalt steht. Die Wahlen (Gemeinderat, SBO-Ortsgruppen) waren ein zentrales Thema. Stets wurde die Bedeutung des Mitspracherechtes der Bäuerinnen in der Öffentlichkeit hervorgehoben und zur Kandidatur aufgefordert. Im Frühjahr fand die Klausurtagung des Landesbäuerinnenrates in Goldrain, sowie die Klausurtagung der Orts- und Bezirksbäuerinnenratsmitglieder in Terlan statt. Es wurden die Inhalte der bevorstehenden Arbeit festgelegt und die Weichen für die SBO-Neuwahlen gestellt. Beim traditionellen Sommergespräch mit Landeshauptmann Luis Durnwalder konnte der Landesbäuerinnenrat seine Anliegen vorbringen. Beim Erntedankfest und der Herbstmesse „Prodonna“ stellten die Bäuerinnen ihre Dienstleistungen vor. Als Anerkennung für die ehrenamtliche Tätigkeit und die Vermittlung wertvoller Botschaften wurde allen SBO-Mitgliedern das Büchlein „Lebenswerte im bäuerlichen Alltag“ überreicht. Die Städtelehrfahrt in die Schweiz, die Landeslehrfahrt ins Burgenland sowie die Gesundheits- und Erholungsangebote fanden auch im Jahr 2010 großen Anklang.
Projektarbeit
Erneut zählte die Projektarbeit zum Haupttätigkeitsbereich der Bäuerinnenorganisation. Besonders stolz ist die Bäuerinnenorganisation auf die neue Internetseite (www.baeuerinnen.it), die jedem Mitglied eine interaktive Nutzung (Forum) bietet. Zudem konnte die neue Dachmarke der „Bäuerinnen-Dienstleistungen“ präsentiert werden: eine Mohnkapsel, die als alte Kulturpflanze für die Verbindung zum bäuerlichen Leben und dessen Vielfältigkeit steht. Die Dachmarke umschließt acht Dienstleistungen von über 100 Bäuerinnen und wurde in einer farbenfrohen Broschüre präsentiert. Die Landwirtschaftliche Lebensberatung konnte im Jahr 2010 ihre zweite Ausbildung anbieten und blickt aufgrund der großen Nachfrage auf eine weitere Ausbildung. Der Reinerlös des neuen Bäuerinnenkalenders 2011 kommt dieser Tätigkeit zu Gute. Weitere Ausbildungen fanden auch für die Tagesmütter statt. Eine neue Broschüre wurde veröffentlicht und Ende 2010 waren 19 ausgebildete Tagesmütter aktiv. Besonderes Interesse weckte das Kinderbuch „Ich mag den Bauernhof“: ein pädagogisch wichtiges Werkzeug für Tagesmütter, Eltern und Kinder. Das Ausbildungsprojekt „Brotzeit der Bäuerinnen“ wurde vom Europäischen Sozialfond genehmigt und startet im Jänner 2011. Für die Realisierung der „Seniorenbetreuung am Hof“ wurden verschiedene Schritte eingeleitet; u.a. eine Machbarkeitsstudie vom Raiffeisenverband und Vereinbarungen zu einem Kollektivvertrag.
Internationale Vernetzungen
Die Vernetzung mit Frauenorganisationen wurde auch im Jahre 2010 aufrechterhalten. So konnten u.a die Teilnahme am Fünflandertreffen in Mals, an der Fachmesse „Grüne Woche“ in Berlin oder an der Gartenmesse in Schwenningen verwirklicht werden. Der interkulturelle Austausch erkannte der SBO auf europäischer Ebene mehrmals Vorzeigecharakter an.
Politische Forderungen 2010
Die Bäuerinnenorganisation setzte sich erneut für die dreijährige Rentenabsicherung je Kind, für die Harmonisierung der Kinderbetreuung, sowie für attraktive Arbeitsplätze im ländlichen Raum ein. Bereiche wie Regionalität, Gentechnik, Klimawandel, Denkmal- und Ensembleschutz und Nutzung des Wassers als öffentliches Gut waren wichtige Themen.