Das Jahr 2011 stand für die Südtiroler Bäuerinnenorganisation (SBO) im Zeichen des Wechsels. Dazu haben die Wahlen auf Orts- Bezirks- und Landesebene beigetragen, die neue Gesichter in die vertretenden Gremien der Bäuerinnen gebracht haben. Mit neuem Schwung hat sich so die SBO zahlreichen Herausforderungen gestellt.
Verbandsarbeit
Der Landesbäuerinnentag 2011, unter dem Motto „Wir ernten, was wir säen“, stand im Zeichen der Neuwahlen der Führungsspitze. Die ehemalige Landesbäuerin – Stellvertreterin Hiltraud Erschbamer aus Vilpian wurde zur neuen Landesbäuerin an die Spitze der SBO gewählt. So präsentiert sich nun auch der aktuelle Landesbäuerinnenrat mit vielen neuen Gesichtern. Erste Gelegenheit für einen gemeinsamen Einsatz bat das traditionelle Sommergespräch mit Landeshauptmann Luis Durnwalder, das jeder Vertreterin die Möglichkeit gab, ein Anliegen aufzugreifen und darüber gemeinsam zu diskutieren. Bei der Klausurtagung zu Jahresende in Nals wurde für den neuen Landesbäuerinnentag zum ersten Mal Bilanz gezogen und wichtige Ziele für die gemeinsame Tätigkeit definiert. Das Erntedankfest wurde auch im vergangenen Jahr von der SBO mitgestaltet und bot zahlreichen Besuchern Einblick in das vielseitige Dienstleistungsangebot der Bäuerinnen. Auf der Landwirtschaftsschau „Agrialp“ war die SBO mit einem Stand vertreten und konnte vor allem durch die Kinderbetreuung der Tagesmütter der Sozialgenossenschaft „Mit Bäuerinnen lernen-wachsen-leben“ das Interesse des Publikums für die Organisation wecken. Das Thema der Aus-und Weiterbildung stand stets im Mittelpunkt und gezielt wurden sowohl im Frühjahr als auch im Herbst Schulungen für Funktionärinnen abgehalten.
Projektarbeit
Die Dienstleistungen der SBO haben sich durch den erfolgreichen Abschluss der ersten Brotzeit- Ausbildung in ihrem Angebot erweitert. Zahlreiche Bäuerinnen waren wiederum als aktive Milch-Botschafterinnen in Schulen im ganzen Land unterwegs, Fachkursreferentinnen hatten Gelegenheit ihr Können bei Veranstaltungen oder Führungen zu zeigen. Für das Pilotprojekt „Bäuerinnen Brotzeit“ wurde auch bereits eine zweite Ausbildung gestartet, um das Angebot entsprechend auszubauen. Die Internetseite der SBO www.baeuerinnen.it ist vor allem infolge der Funktionärinnen- Schulungen bekannter geworden und wird in ihren interaktiven Möglichkeiten (Forum, Veranstaltungskalender usw.) vermehrt genutzt. Neue Broschüren (Landwirtschaftliche Lebensberatung, Bäuerinnen Brotzeit), sowie eine Broschüre in italienischer Sprache zum allgemeinen Dienstleistungsangebot machten auf das vielseitige Angebot aufmerksam. Der Bäuerinnenkalender 2012 steht unter dem Motto „Für alles ist ein Kraut gewachsen“; der Erlös aus dem Verkauf kommt der Landwirtschaftlichen Lebensberatung zugute.
Internationale Vernetzungen
Die Kraft der Vernetzung hat die SBO auch im letzten Jahr vermehrt genutzt und am internationalen Fünfländer – und Dreiländertreffen teilgenommen. Für das Dreiländertreffen war Südtirol 2011 Gastgeberland: in einem mehrtägigen Austausch mit Landfrauenverbänden aus Bayern und Tirol konnte wichtiger Wissens- und Erfahrungsaustausch erlebt werden.
Politische Forderungen
Im Rahmen des Dreiländertreffens wurde eine Resolution erarbeitet, die dem Thema „Lebendiger ländlicher Raum“ gewidmet war. Bestehend aus Maßnahmen, die der Förderung und Wertschöpfung des ländlichen Raumes dienen sollen stellt diese die Bäuerin in ihrem Berufsbild und mit ihrem Potential als Akteurin in den Mittelpunkt. Das Thema der Familienarbeit und der Anerkennung der Rentenjahre wurde auch von der neuen Landesbäuerin, unterstützt durch ihre Vorgängerin Maria Hochgruber Kuenzer, vermehrt aufgegriffen. Gemeinsam setzten sie sich auch für eine Unterstützungsmöglichkeit der Seniorenbetreuung ein: ein Dienstleistungsangebot der SBO, das zurzeit aufgrund fehlender Finanzierung von Seiten der öffentlichen Hand noch nicht umgesetzt werden kann.