Dank der Kooperation der Südtiroler Bäuerinnenorganisation mit der Universität Brixen dürfen einige Student*innen verschiedene Schulprojekte kennen lernen. Unter anderem das Milch- und Apfelschulprojekt.
Im einstufiger Master für Bildungswissenschaften für den Primarbereich in der Universität Brixen werden die künftigen Kindergärtner*innen und Lehrpersonen Südtirols ausgebildet. So auch Sara Hofer, die sich im 2. Studienjahr befindet. Diese Woche endet das Milch- und Apfelschulprojekt1 für das Schuljahr 2018/19. Bei beiden Projekten durfte die Studentin hineinschnuppern. Nun berichtet sie von ihren Erfahrungen:
Viel Raum für Interaktion
Bäuerinnen und Bauern aus der Milch- und Apfelwirtschaft kommen in die Grundschulen und bringen den Kindern die zwei Landwirtschaftszweige näher. Für die Schüler*innen haben sie ein kindgerechtes Programm vorbereitet, das sich aus mehreren Gesichtspunkten zusammensetzt. Besonders großer Wert wird aber auf die Interaktion mit den Schüler*innen gelegt: Da sie mit viel Anschauungsmaterial ausgestattet sind, Materialen, Werkzeuge und Arbeitsgeräte, mit denen sie am Hof arbeiten, ist es ihnen möglich, das Angebot für die Schüler*innen sehr abwechslungsreich und spannend zu gestalten. Die Kinder haben die Möglichkeit, etwas konkret anzufassen, auch auszuprobieren und so neue Erfahrungen zu sammeln. Ihnen wird sehr viel Raum gegeben, Fragen zu stellen und eigene Erlebnisse mitzueilen. Die Kinder werden in das Angebot eingebunden und befinden sich in einer aktiven Rolle.
Verkosten, probieren, diskutieren
Bei beiden Projekten finden Verkostungen statt: Die Milchbotschafterin hat drei verschiedene Milchtypen mitgebracht, die die Schüler*innen probieren dürfen: Heumilch, haltbare Milch und laktosefreie Milch. So werden den Schülerinnen und Schülern die Unterschiede zwischen den Milchtypen nicht nur von der Bäuerin erklärt, sondern können mit allen Geschmackssinnen erlebt und ausgekostet werden. Die Apfelbotschafter haben vier verschiedene Apfelsorten zum Probieren mitgebracht: Golden Delicious, Fuji, Breaburn und Granny. Während der Verkostung wird mit den Kindern den Verschiedenheiten dieser vier Sorten auf den Grund gegangen. Jedes Kind hat die Möglichkeit, sich zu melden, seine Meinung den anderen mitzuteilen und am Diskurs teilzuhaben.
Bildungseinrichtungen holen sich Fachwissen
Indem Personen, die über spezifisches Wissen verfügen, in Bildungseinrichtungen eingeladen werden, um bestimmte Themenfelder mit den Kindern zu behandeln, wird den Kindern ein breites Spektrum an Wissen zur Verfügung gestellt: Fragen der Kinder können demnach fachgerecht und je nach Bedarf ausführlich beantwortet werden, was pädagogische Fachkräfte manchmal nicht oder nur zum Teil in der Lage sind. „Die Möglichkeit als Bildungseinrichtung solche Angebote nutzen zu können finde ich persönlich sehr großartig, sei es für die Kinder, als auch für die pädagogischen Fachkräfte. Da hier nicht nur Kinder ihr Wissen erweitern und ins Staunen geraten, sondern auch Erwachsene, sprich pädagogische Fachkräfte, manch Neues dazulernen können“, schließt Studentin Sara ab.
1 Das Milch-Schulprojekt wird im Auftrag des Sennereiverbandes Südtirol von der IDM Südtirol koordiniert, das Apfel-Schulprojekt wird im Auftrag des Südtiroler Apfelkonsortiums von der IDM Südtirol koordiniert.