Haben auch Sie in den Wintermonaten etwas Zeit für eine Nebentätigkeit? Nutzen sie die Gelegenheit und werden Sie Botschafterin für bäuerliche Produkte, so wie die Bäuerin Priska Platter Schrott.
Priska Platter Schrott ist Milchbotschafterin. Sie lebt und arbeitet auf dem Milchwirtschaftsbetrieb Pitterle-Hof in Mölten. Im Stall stehen bei die 30 Milchkühe, ein paar Jungrindern und Kälber und zusätzlich bietet die Familie Urlaub auf dem Bauernhof an. In den Wintermonaten ist Priska als Milchbotschafterin unterwegs, informiert über die Milch und erzählt vor allem, was hinter dem Lebensmittel steckt.
Warum haben Sie sich entschieden für die Ausbildung zur Botschafterin für bäuerliche Produkte?
Die Arbeit am Hof ist schon intensiv. Die nicht bäuerliche Bevölkerung sieht zwar die schön gepflegte Landschaft und die Produkte, aber die Arbeit, die dahintersteckt, sieht niemand. So war es mein Ziel nach außen zu gehen, und von meiner Arbeit zu erzählen.
Besonders am Herzen liegen ihnen die Milchschulprojekte, warum?
Viele Kinder haben keine Ahnung von Landwirtschaft. Sie kennen die Kuh aus dem Fernsehen oder aus Büchern und viele glauben echt, dass Kühe lila sind. Das erlebe ich mit meinen Gästen am Hof. Sie gehen aber mit Begeisterung in den Stall und erleben manchmal, wie ein Kalb geboren wird, und was sie alles fressen. Das ist für sie dann wirklich ein ganz besonderes Erlebnis. Und so habe ich gesehen, dass die Kinder und die Eltern begeistert sind von der Landwirtschaft. Das ist für mich die Motivation in die Schulen zu gehen und den Schülern zu erzählen, woher die Milch wirklich kommt.
Und wie zeigen Sie das?
Ich erzähle vom Hof, habe viel Anschauungsmaterial dabei und in der Klasse wird gemeinsam Butter gemacht. Da sind die Kinder sehr begeistert. Sie gehen nach Hause und erzählen davon. Sie wollen zuhause selbst Butter machen. Das schmeckt ihnen sehr gut. Wir verkosten auch Milch, und die Kinder sind sehr dankbar. Das gibt mir viel Motivation und viel Freude für den Hof zuhause.
Würde Sie die Ausbildung zur Milchbotschafterin immer wieder machen?
Ja, weil es für mich der beste Weg ist, mit der Gesellschaft in Kontakt zu treten. Die Ausbildung ist wichtig, um sich das Fachwissen anzueignen und auch, um das Selbstvertrauen zu erlangen, eine Produktpräsentation zu machen oder in eine Schulklasse zu gehen. Es ist nicht ganz einfach, aber wenn man sich vorbereitet und einen Plan hat, Schritt für Schritt, geht es. Je öfter man es macht, desto entspannter ist man. Jede Klasse ist verschieden, man muss aber auch flexibel sein und sich anpassen. Die Lehrpersonen sind sehr nett und lassen sich auch begeistern und die Kinder ja sowieso!
Die Tätigkeit als Milchbotschafterin ist für Sie ein willkommener Nebenerwerb?
Ja, für mich ist es ein drittes Standbein im Winter: Haupterwerb ist der Hof, Nebenerwerb ist Urlaub auf dem Bauernhof und im Winter gehe ich zusätzlich in die Schulen, das ist inzwischen einfach wichtig für mich!