Brauchtum und Kultur, vielfältige Landwirtschaft, Wert der Familie und Balance zwischen täglichen Pflichten und eigenen Bedürfnissen: Das waren einige Themen beim Vinschgauer Bezirksbäuerinnentag.
Bezirksbäuerin Ingeborg Rechenmacher sprach in ihrer Begrüßungsrede im Kulturhaus von Schlanders viele Themen an, unter anderem auch die Aus- und Weiterbildung im Bereich Soziale Landwirtschaft, Erhalt der Bräuche, die soziale Absicherung der Frauen auf den Höfen. Sie unterstricht besonders die wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe: „Wir haben die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder und Anbaumethoden unserer Landwirtschaft immer als Bereicherung und Ergänzung gesehen, wir haben voneinander gelernt und immer versucht, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Wir haben uns bewusst nicht auf bestimmte Debatten eingelassen, die unserer Gemeinschaft und den Zielen der Südtiroler Bäuerinnenorganisation mehr geschadet als genützt hätten.“
Die Ehrengäste begrüßten das vielseitige Engagement der Bäuerinnen. Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer rief in ihren Grußworten die Bäuerinnen auf, die Bräuche zu pflegen: „Schätzen wir, das was wir haben: Unseren Glauben und unserer Kultur.“ Den Wert der Familie in einem funktionierenden Familienbetrieb hob Landesrat hervor: „Bäuerinnen spielen eine wesentliche Rolle dabei. Und wir müssen den Respekt, den wir uns verdienen, von der Gesellschaft einfordern. Auch hier spielen die Bäuerinnen ein wichtigen Part!“
Wurzeln pflegen und Mut haben
Viele Ehrengäste waren der Einladung zum Bezirksbäuerinnentag gefolgt und horchten gespannt der Referentin Erika Thoma Rudolf, unter anderem Mediatorin und Resilienztrainerin. Sie referierte zum Tagesthema „Gefestigt im Sturm der Zeit“. Thoma Rudolf sprach vom Energiefass, das immer wieder aufgetankt werden müsse: Für eine gewisse Zeit sei man belastbar, doch es braucht immer wieder Ruhephasen, um sich zu erholen. Wichtig sei es einen Ausgleich zu schaffen. Aufmerksam mit sich selbst umgehen und versuchen, eine Balance herzustellen zwischen den täglichen Pflichten und den eigenen Bedürfnissen, das sei das Wichtigste, sagte Thoma Rudolf. „Wichtig ist auch, dass man seine Wurzeln pflegt und sich an Tradition und Glauben orientiert und gleichzeitig den Mut hat, neue Wege einzuschlagen, sich weiterbildet und für das eigene Tun und Handeln auf seine innere Stimme hört. Es geht auch um nachhaltiges und langfristiges Wirtschaften mit dem eigenen Kräftehaushalt im Einklang mit seinem Umfeld," so die Referentin.
Ehrungen
Auf dem Programm standen auch Ehrungen: Drei ehemalige Ortsbäuerinnen erhielten für ihre langjährige Tätigkeit die SBO-Ehrennadel in Silber überreicht: Antonia Folie aus Mals, Edeltraud Gurschler aus Tanas und Erika Tumler aus Eyrs.
Margit Ladurner erhielt für ihre langjährige Tätigkeit auf Bezirksebene eine Treueurkunde. Ebenso eine Treueurkunde erhielten Siglinde Alber aus Kastelbell, Claudia Daniel aus Laas, Helene Gamper aus Martell und Gerda Wellenzohn aus Schlanders für ihre langjährige Tätigkeit auf Ortsebene.
Die Kindervolkstanzgruppe von Eyrs sorgte für Abwechslung.
Bildtext: Antonia Folie aus Mals, Edeltraud Gurschler aus Tanas und Erika Tumler aus Eyrs erhielten die SBO-Silbernadel.