Gefestigt im Sturm der Zeit: So lautete das Motto des Bezirksbäuerinnentages Unterland. Sich Zeit für sich selbst nehmen stärkt und davon profitiert auch die Familie und die Gemeinschaft.
Bezirksbäuerin Maria Theresia Jageregger rief die Bäuerinnen in ihrer Rede auf, sich Zeit zunehmen und nachzudenken: über die Herkunft, über die Wurzeln, über die Schätze der Mutter Erde, über die Familie, über das Saatgut und das Erbe. „Im alltäglichen Leben und auch in der Südtiroler Bäuerinnenorganisation finden wir diese Begriffe immer wieder. Finden wir die Zeit darüber nachzudenken. Wir können das daraus Gewonnene wertschätzen, schützen und wachsen lassen!“ Diesen Appell richtete die Bezirksbäuerin an die Unterlandler Funktionärinnen beim Bezirksbäuerinnentag Ende Jänner in Neumarkt: „Die vielen Verbindungen festigen auch in stürmischen Zeiten: die Verbindung zur Natur, zur Südtiroler Bäuerinnenorganisaiton und zur Familie!“
Zu diesem Gedanken passte der Vortrag zum Thema „Gefestigt in Sturm der Zeit“ von Erika Thoma Rudolf. Um in stürmischen Zeiten nicht unterzugehen, braucht es ausreichend Selbststeuerung, weiß die Referentin: „Resilienz als gelebte Kraft ist dazu sehr wichtig. Das bedeutet dem Druck standhalten zuhalten, so wie ein Gummiband, das der Dehnung Stand hält. Wichtig dabei ist: Das Gummiband muss immer wieder in seine Ursprungsform zurück, sonst reißt es.“ Deshalb rät Thoma Rudolf den Bäuerinnen, gut auf sich zu achten. „Stopp sagen, Grenzen setzen und damit sorgen, dass es einem gut geht, indem ich auf meinem Körper achte, meinen Verstand beanspruche, mein Herz mit Freude und Freunde erfreue und der Seele einen Sinn im Leben gebe.“
Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer rief in den Grußworten die Bäuerinnen auf, mit der Gesellschaft ins Gespräch zu gehen: „Verständnis kommt von verstehen: Wenn die Menschen verstehen wie wir arbeiten, dann haben sie auch Verständnis.“ Der SBB-Bezirksobmann Reinhard Dissertori rief zum Zusammenhalt auf: „Je stürmischer die Zeiten, desto wichtiger. Vor allem die Themen wie Flughafen und Autobahn werden sehr viel Energie beanspruchen.“ Wichtig sei der Austausch zwischen den bäuerlichen Organisationen. „Und das gehe nur, wenn man voneinander weiß“, sagte Petra Dissertori, SBJ-Bezirksleiterin Unterland.
Elisabeth Oberhofer sorgte mit ihren Mundartgedichten für Abwechslung. Abschließend gab die Bezirksbäuerin Jageregger den Bäuerinnen ein Zitat von Mildred Scheel weiter: Es sind nicht die großen Worte, die in der Gemeinschaft Grundsätzliches bewegen: Es sind die vielen kleinen Taten der Einzelnen.
Die Schülerinnen und Lehrer der 3. Klasse Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Neumarkt verwöhnten die Bäuerinnen mit einem kreativen Buffet aus heimischen Produkten.