Dienstag, 31 Juli 2018

Wissen, was Bäuerinnen bewegt

Begeistert, motiviert, mit Weitsicht und Engagement für eine gute Dorfgemeinschaft: all dies sind die SBO-Funktionärinnen, die landauf und landab für die Bäuerinnen unterwegs sind. Was bewegt diese Frauen dazu?

Helga Rabanser Baumgartner: eine Frau, die sich mit viel Leidenschaft und Engagement für die Bäuerinnen in ihrem Ort einsetzt. Sie wurde vor vier Jahren zur Ortsbäuerin von Gufidaun gewählt. Und es ist ihr dabei gut ergangen, sagt sie. Sie kann positiv zurückblicken: Lehrausflüge, Vorträge und Kurse wurden organisiert und einige Veranstaltungen waren sehr gut besucht. Sie möchte jetzt weitermachen, da diese Aufgabe sie in ihrer Fähigkeit und Kompetenz unterstützt und bestätigt hat. Doch nicht nur: „Auch kommunikative Menschen durfte ich kennenlernen. Besonders die Gespräche mit anderen Bäuerinnen, die auch das „Bäuerinnenleben“ kennen wie ich, haben mir viel gegeben. Das Kennenlernen von Referenten oder die anregenden Gespräche mit anderen Bäuerinnen haben mich sehr bewegt und bereichert. Und all das motiviert mich zum Weitermachen,“ sagt Rabanser. Trotz großem Zeitaufwand bereichert die Arbeit im Ortsbäuerinnenrat sehr: „Im Ausschuss habe ich fleißige und kompetente Bäuerinnen und das erleichtert meine Tätigkeit sehr. Es wird viel Dank und Lob ausgesprochen und das wiederum motiviert alle.“ Wichtig ist ihr ein netter Umgang und dass sich die Ortsbäuerinnenratsmitglieder unter ihrer Leitung wohlfühlen. Alle Meinungen und Anregungen haben bei den Zusammenkünften Platz. Jedes Mitglied darf auf seine Art und Weise einen Beitrag leisten. Dies ist der Ortsbäuerin besonders wichtig.

Junge Frauen für Mitgliedschaft bewegen

Ein großes Anliegen ist ihr auch junge Frauen mit in ihre Gruppe zu nehmen: „Speziell die Jungen in unseren Reihen tragen zu neuen Ideen und zu einem positiven Umschwung und einer Aufwertung der Ortsgruppe bei.“ Mit Hilfe der langjährigen Mitglieder versucht der Ortsbäuerinnenrat die neuen Mitglieder zu motivieren, um zu einem späteren Zeitpunkt in unsere Fußstapfen zu treten. Doch dafür müssen erstmal junge Mitglieder aufgenommen werden und das gelingt ihnen auch. „In Zusammenarbeit mit meiner Stellvertreterin Olga Plunger habe ich neue Mitglieder für die SBO-Ortsgruppe Gufidaun-Griesbruck-Klausen gewinnen können, indem wir sie einfach gefragt haben. Wir sprechen sie an, reden positiv über unsere Ortsgruppe und laden sie zu unseren Veranstaltungen persönlich ein. Das ist immer noch der einfachste und erfolgreichste Weg.“

SBO-Mitgliedschaft bereichert

Eine von den neuen Mitgliedern ist Adelheid Larcher. Die 39jährige Bäuerin ist überzeugt: Die Mitgliedschaft ist eine persönliche Bereicherung! Seit 2014 arbeitet sie als Tagesmutter bei der Sozialgenossenschaft Mit Bäuerinnen lernen- wachsen- leben und biete naturnahe Kinderbetreuung an. Ihr Partner ist Apfelbauer und zurzeit sind sie am Bauen und Einrichten von Ferienwohnungen und einem Hofladen. Für Heidi bedeutet die Mitgliedschaft einfach ein Dazugehören zu einer guten Gemeinschaft mit viel Verbundenheit und gemeinsamen Zielen. Sie freut sich, dass die Ortsbäuerin sie angesprochen und motiviert hat, Mitglied zu werden. Sie erwartet sich von der Ortsgruppe Zusammenhalt, so Heidi: „Den Austausch der Bäuerinnen im Dorf finde ich wichtig. Sich gegenseitig unterstützen, sich austauschen, sich zuhören und den Alltag miteinander leben: das stärkt und gibt Motivation und das finde ich gut.“

Neue Impulse, offene Gespräche, neue Ideen

Weiters sind für Heidi das Leben der Südtiroler Werte, der Traditionen und Bräuche wichtig, damit sie nicht verloren gehen, und die Liebe zur Natur und deren Pflege. Sie wünscht sich aber auch, dass die Anliegen der Bäuerinnen aufgegriffen werden, dass sie Gehör finden und ernst genommen werden. Sie möchte ganz konkret ihren Beitrag in der Ortsgruppe leisten: „Es braucht sicher immer wieder neue Impulse, offene Gespräche, neue Ideen, die auch junge Frauen ansprechen und interessieren und die möchte ich auch einbringen.“ Die junge, engagierte Bäuerin ist überzeugt von ihrer Mitgliedschaft. Auf die Frage, ob sie auch bereit wäre im Ortsbäuerinnenrat ehrenamtlich mitzuarbeiten gibt sie eine offene Antwort: „Da bedarf es Zeit, die ich momentan mit zwei kleinen Kindern und vier Tageskindern, einem Mietwagen-Unternehmen, den Start in mein „Urlaub auf den Bauernhof“ Projekt, meiner Liebe zu Kräutern und ihrer vergessenen Heilwirkungen wohl kaum habe. Aber wir werden sehen, was die Zukunft bringt!“

Begeistert und motiviert

Die Ortsbäuerin Rabanser hat sich bereits Gedanken über die Neuwahlen im Herbst Gedanken gemacht. Genaue Pläne stehen noch nicht fest, doch bei Treffen mit den Bäuerinnen spricht sie mit viel Begeisterung immer wieder die Wahl an, um die Mitglieder zum Antritt einer Kandidatur für ein Amt zu bewegen, auch die Jungen. Und das wird Früchte tragen, davon ist sie überzeugt: „Ich wünsche mir einen positiven Ausgang der Wahl, sodass alle Mitglieder zufrieden sind. „Dankbar rückwärts, mutig vorwärts, liebend seitwärts und gläubig aufwärts.“, sagte der Priester beim heurigen Landesbäuerinnentag. Mit diesem Satz möchte ich mich für das „Alte“ bedanken und dem „Neuen“ positiv entgegenblicken.“

Bild: Ortsbäuerin Helga Rabanser mit dem frisch aufgenommenen SBO-Mitglied Heidi Larcher aus Gufidaun.

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