Dienstag, 11 Januar 2022

Alternative Finanzierungsformen

Anfang Dezember fand die erweiterte Berzirksbäuerinnenratsitzung des Bezirks Bozen statt. Bezirksbäuerin Veronika Stampfer begrüßte die zahlreichen Teilnehmerinnen und die Referentin Marion Götsch von der Innovationsabteilung des Bauernbunds. „Oft sind es die Frauen am Hof, die innovative Ideen anstoßen und dann aber auch das richtige Maß zwischen Risiko und Vorsicht finden,“ so die Bezirksbäuerin. Wie solche neuen Ideen am Hof finanziert werden können, erklärte Marion Götsch in ihrem Referat über „Alternative Finanzierungsformen.“ Götsch stellte den Zuhörerinnen vier verschiedene Finanzierungsmodelle vor. „Veränderung ist ein Kampf gegen die Gewohnheit“- mit diesen Worten eröffnete sie ihren Vortrag. Veränderung am Hof ist meistens mit Investitionen verbunden.

Eine Möglichkeit der Finanzierung ist das Modell „Ethical Banking“ der Raiffeisenkassen. Dabei entscheiden die Sparenden, wohin ihr Geld fließen soll und zu welchem Zinssatz sie das Geld wieder zurückbezahlt haben möchten. So ergibt sich für die Sparenden der Vorteil, dass sie wissen, für welche Projekte ihr Geld investiert wurde. Landwirtinnen und Landwirte können unter bestimmten Voraussetzungen um solche Kredite ansuchen und so unter Umständen von niedrigeren Zinssätzen als am Markt profitieren.

Eine andere Möglichkeit der Finanzierung bieten Patenschaften. Der Landwirt bietet eine Patenschaft für ein Tier oder eine Pflanze an. Die Paten können ihr Geld aus reinem Idealismus investieren, oder vereinbaren mit dem Landwirt Gegenleistungen in Form von Produkten oder Dienstleistungen. Dadurch kann der Landwirt seinen Anbau oder Tierzucht vorfinanzieren und hat auch eventuell für die erzeugten Lebensmittel schon eine fixe Abnahme.

So ähnlich ist es auch mit den Genussrechten. Sie sind eine Art Aktie am Hof. Privatpersonen legen ihr Geld in einem landwirtschaftlichen Betrieb an und erhalten Naturalien als Zinsen. Durch diese Finanzierungsform werden regionale Kreisläufe und die Verbindung von Konsumenten und Landwirt gestärkt.

Bereits sehr bekannt ist mittlerweile die Methode des Crowdfunding. Dabei investieren viele Menschen gemeinsam in ein Projekt und erhalten im Gegenzug dafür bestimmte Leistungen oder Produkte. In Südtirol gibt es eine Crowdfunding Plattform, initiiert vom lvh, dem Wirtschaftsverband der Handwerker und Dienstleister. Für jedes Projekt wird eine Mindestsumme festgelegt, welche erreicht werden muss, damit das Crowdfunding Projekt umgesetzt wird. Deshalb ist ein gutes Marketing für die Bewerbung des eigenen Projekts notwendig. Der Bauernbund leistet hierfür eine gute Unterstützungsarbeit.

„Alle finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten bieten nicht nur eine finanzielle Grundbasis für neue Projekte, sondern zielen alle auch auf eine Kundenbindung hin“, mit diesen Worten schloss Marion Götsch von der Innovationsabteilung ihren Vortrag.

Auch Bezirksbäuerin Veronika Stampfer verfolgte den Vortrag mit großem Interesse und machte den Bäuerinnen Mut, über neue Möglichkeiten am Hof nachzudenken. 

 

Foto: pixabay

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