Bäuerliche Gemeinderäteinnen stellen ihre Arbeit vor:
Bei den Bezirksversammlungen der Südtiroler Bäuerinnenorganisation haben sich die Funktionärinnen intensiv zum Thema Gemeinderatswahlen ausgetauscht.
„Die Politik sollte die Gesellschaft widerspiegeln, und so sollten auch dort Frauen und Männer gleich vertreten sein. Es braucht beide Sichtweisen“, so Landesbäuerin Antonia Egger. Um Bäuerinnen zu motivieren und Fragen rund um Gemeindepolitik zu beantworten, wurden zu den Bezirkssitzungen verschiedene politische Vertreterinnen eingeladen, die bereitwillig Fragen beantworteten.
„Sagt nicht, ich habe keine Zeit!“, so der Apell von der Ortsbäuerin und Gemeinderätin Hildegard Laner Ranalter. Man muss sich die Zeit gut einteilen, muss sich ein Netzwerk aufbauen, sich die Unterstützung der Familie sichern. Niemand der gewählten Vertreterinnen hat den Schritt, in die Gemeindepolitik einzusteigen, bereut. Man erhält Einblicke, die man sonst nie haben würde, versteht Entscheidungen besser und kann auch selbst aktiv mitgestalten und sich für Dinge einsetzen, die einem wichtig sind. Sabine Kiem, Gemeinderätin von Meran erzählte davon, dass sie oft über politische Entscheidungen verärgert war, da fasste sie einen Entschluss: „Entweder höre ich auf, mich zu ärgern, oder ich kandidiere bei den nächsten Gemeinderatswahlen und gestalte mit, so wie ich es für richtig halte.“
„Wir brauchen landwirtschaftliche Vertreterinnen in der Politik, es war noch nie so wichtig, wie jetzt“, so die Landesbäuerin. In der nächsten Amtsperiode werden die Gemeindeentwicklungspläne fertiggestellt, diese Entscheidungen betreffen sehr oft landwirtschaftliches Eigentum. Da ist die Mitsprache der Bäuerinnen und Bauern wichtig.
„Die Arbeit in der Gemeinde ist sehr konkret, es geht um Gehsteige, um sanitäre Versorgung, Wegenetz, Vereinshaus, um nur einige wenige Themen zu nennen“, so die Gemeinderätin von Salurn Samantha Endrizzi.
Alle Vertreterinnen waren sich einig, sie werden im Gemeinderat respektiert und angehört. Auch spüren sie das starke Netzwerk der bäuerlichen Organisationen hinter sich. Man tauscht sich aus, hat Ansprechpartner, kann Rücksprache halten. Auf die Frage, welche Eigenschaften eine Bäuerin mitbringen soll, um für den Gemeinderat zu kandidieren, antwortet die Landesbäuerin: „Begeisterung, Motivation zu gestalten, ein bisschen Mut und Durchhaltevermögen“, die Ortsbäuerin von Wengen ergänzt noch: „auch Geduld beim Zuhören.“