Gemeinderatswahlen, bäuerliche Produkte in der Gastronomie, soziale Absicherung, Höfeverkauf: Das sind einige der Themen, die kürzlich im Rahmen der SBO-Bezirksversammlung Bozen in Völs am Schlern besprochen wurden.
„Wir sind viele und wir sind stark,“ sagte Bezirksbäuerin Vroni Stampfer in ihrer Begrüßung. Es sei wichtig, die Themen und Anliegen der Bäuerinnen gemeinsam nach außen zu tragen und zu diskutieren, z.B. die Verwendung lokaler Produkte in der Gastronomie, die Herkunftsbezeichnung für Lebensmittel und die Pflege der Naturlandschaft. Auch der Höfeverkauf sei ein wichtiges Thema, mit denen sich die Bäuerinnen beschäftigen. Ein wesentlicher Punkt ist zudem die soziale Absicherung der Frauen. „Hier muss eine gerechte Regelung gefunden werden,“ forderte Bezirksbäuerin Stampfer. Sie sprach auch die Gemeinderatswahlen an: „Es ist wichtig, dass wir in der Gemeinde vertreten sind. Wenn wir nicht anwesend sind, entscheiden andere über uns.“
Vielfältige Tätigkeit und Vernetzung
Der Tätigkeitsbericht zeigte eine Reihe von Aktivitäten auf, die für die Bäuerinnen stets Möglichkeit zum Vernetzen bieten. So trafen sie sich z.B. im Herbst einige Vertreterinnen mit den Graubündner Bäuerinnen. „Sie haben vieles mit uns gemeinsam: Sie sind verwurzelt und haben in der Landwirtschaft dieselben Probleme. So ist für uns ein Austausch immer sehr wertvoll, weil wir voneinander lernen, uns gegenseitig motivieren und bestärken.“
Leider musste sich der Bezirk Bozen im letzten Jahr von der Ortsgruppe Kaltern trennen, die ab nun dem Bezirk Unterland zugeteilt ist. „Ein kleiner Wermutstropfen,“ so Vroni Stampfer. Der Bezirk Bozen besteht nun aus 22 Ortsgruppen und hat insgesamt 3.452 Mitglieder.
Oswald Karbon, Bauernbund-Bezirksobmann von Bozen, hob vor allem die Schulprojekte der Bäuerinnen hervor. „Wir müssen den Leuten erzählen, was wir auf den Höfen machen,“ meinte Karbon und sprach auch das Höfesterben an. „Wichtig ist es auch den jungen Leuten Perspektiven in der Landwirtschaft aufzuzeigen. Somit bleiben sie auf dem Hof und er wird nicht verkauft.“ Der Kauf von Höfen sollte nur für Bauern möglich sein, forderte Oswald Karbon.
Katja Gruber, Gemeindereferentin von Völs, lobt das vielfältige Programm mit einer sehr wichtigen Wertevermittlung: Einheit schafft Stärke. „Miteinander bringt man vieles weiter. Es ist wichtig, dass wir Frauen zusammenhalten. Traut euch zu kandidieren und unterstützen wir die Frauen, die unsere Werte vertreten,“ so Katja Gruber.
Im Rahmen der Bezirksversammlung wurde Caroma, die Kaffeerösterei in Völs am Schlern besucht. „Kaffeeanbau ist auch Landwirtschaft, die Kaffeeanbauer haben auch Probleme und sind der Natur ausgeliefert. Mit der Natur zu arbeiten ist immer eine Herausforderung. Doch es kann auch eine schöne sein.“