Das ist die Kernbotschaft eines Seminars, das Irene Volgger, die Koordinatorin der Caritas Hospizbewegung Meran, für die ehrenamtlichen Lebensberaterinnen im November gestaltet hat.
Mit Tod und Trauer sind natürlich auch die Lebensberaterinnen selbst und auch in ihren Begegnungen mit Ratsuchenden konfrontiert. Um auch diesbezüglich kompetente Ansprechpartnerinnen zu sein, haben sie sich Anfang November intensiv mit diesem Themenkreis beschäftigt.
Gefühle der Trauer gehören zum Leben dazu
Trauer ist eine gesunde und angemessene Reaktion auf den Verlust eines lieben Menschen. Trauer ist ein Gefühl, das aber auch auftritt, bei Schicksalsschlägen, schwerer eigener Krankheit oder von nahestehenden Menschen oder aber auch, wenn zum Beispiel erwachsene Kinder ausziehen. Trauer ist die Fähigkeit anzunehmen, was man nicht ändern kann.
Jeder trauert anders
Jeder Mensch trauert auf seine eigene Art und Weise. Kinder anders wie Erwachsene, Frauen anders wie Männer, alte Menschen anders wie junge Menschen. Früher sprach man davon, dass man den verstorbenen Menschen loslassen müsse, heute spricht man hingegen davon diesen Menschen in sein Leben zu integrieren. Wenn Trauer gelebt wird, kann sie helfen Schönes festzuhalten und den Schmerz zu verarbeiten. Trauer gehört zu den normalen Krisen des Lebens dazu. Die meisten Menschen haben die Fähigkeit sie selbstständig zu bewältigen. Sie finden Halt durch Rituale, in der Natur, im Glauben und/oder in der Beziehung mit anderen. Das alles kann helfen, zur Realität zurückzufinden. Die Trauernden selbst fühlen und wissen, was ihnen gut tut. Die Kompetenz liegt sozusagen bei ihnen. Aber wenn Trauer nicht zugelassen wird, kann sie lähmen und krank machen.
Lebensberatung kann helfen
Trauernde, die ein Stück des Weges begleitet werden möchten oder auch mit einer neutralen Person über ihre Gefühle reden möchten, können sich an die Lebensberatung wenden. Die Lebensberaterinnen sind da und hören zu. Wenn notwendig, stellen sie auch einen Kontakt zur Caritas Hospizbewegung her. Bildtext: Irene Vollger, K. der Hospizbewegung, Meran