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Freitag, 28 Februar 2020

Lebensberatung - Teil des Netzwerkes

Suizidprävention: Die Lebensberatung der SBO ist Teil eines landesweiten Netzwerkes

Wenn ein Mensch freiwillig aus dem Leben scheidet, ist dies ein Thema, das meist nur hinter vorgehaltener Hand angesprochen wird. Das Tabuthema Suizid müsse jedoch auch in der Öffentlichkeit aktiver angesprochen werden, vor allem um bereits bestehende Hilfsangebote bekannt zu machen.

Zu diesem Zweck haben sich Soziallandesrätin Waltraud Deeg und Gesundheitslandesrat Thomas Widmann mit Vertretern des landesweiten Netzwerkes zur Suizidprävention getroffen.

Die Datenlage zum Thema Suizid in Südtirol ist seit mehreren Jahren sehr dünn. Fach- und Beratungsstellen gehen jedoch davon aus, dass sich fast jede Woche eine Person das Leben nimmt und täglich ein bis drei Suizidversuche stattfinden. Gleichzeitig gibt es auch in Südtirol zahlreiche Anlaufstellen, die in schwierigen Lebenssituationen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

"Es muss uns als Gesellschaft gelingen, besser aufeinander zu schauen und bei Bedarf – entweder für uns selbst, oder für andere Mitmenschen – vertrauensvoll die Hilfsangebote wahrnehmen", sagt Landesrätin Deeg. Auch Landesrat Widmann appelliert daran, frühzeitig aktiv zu werden: "Prävention ist in allen Bereichen wichtig, denn je früher Hilfe greift, desto größer sind die Chancen, langfristig geheilt zu werden."

Seit 2017 wird in einem südtirolweiten Netzwerk zur Suizidprävention an diesem Themenbereich gearbeitet. Mehr als 20 gemeinnützige Organisationen und öffentliche Einrichtungen sind darin vertreten, koordiniert wird das Netzwerk von der Caritas, der EAAD-EOS Genossenschaft, dem Forum Prävention, Telefono Amico und von Vertretern der psychiatrischen und psychologischen Dienste, der Freien Universität Bozen, der Notfallseelsorge sowie der Deutschen und Italienischen Bildungsdirektion der Autonomen Provinz Bozen.

Die Netzwerkpartner haben sich dabei zum Ziel gesetzt die vorhandenen Kompetenzen zu bündeln und auszuarbeiten, wie mit Suizid, gefährdeten Personen und mit Angehörigen besser umgegangen werden kann. Zudem soll das Thema in der Öffentlichkeit in regelmäßigen Abständen thematisiert werden, unter anderem indem Tagungen organisiert werden.

Außerdem wurde die Homepage www.suizid-praevention.it sowie ein Faltblatt entwickelt, in dem konkrete und unmittelbare Hilfsangebote zusammengefasst werden.

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