Aktiv mitgestalten: Das war die zentrale Botschaft bei der Klausurtagung der Südtiroler Bäuerinnenorganisation (SBO) vor zwei Tagen (20.02.2018).
An die 250 SBO Funktionärinnen aus allen Landesteilen waren nach Kaltern gekommen, um sich über die Möglichkeiten der Mitgestaltung der Organisation und der Landwirtschaft auszutauschen. Im Ausblick über die zukünftigen Arbeitsschwerpunkte stellte Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer fest: „Wir sind die größte Frauenorganisation, wir sind sichtbar und selbstbewusst und können uns dadurch aktiv und positiv einbringen. Das ist unser aller Verdienst.“ Sie motivierte die Funktionärinnen weiterhin mitzudenken und mitzuwirken. „Das kann gelegentlich mühsam sein, ist jedoch eine Chance, sich und sein Umfeld weiterzuentwickeln.“ Bauernbundlandesobmann Leo Tiefenthaler dankte den Bäuerinnen für die gute Zusammenarbeit und ermutigte in diesem Wahljahr gemeinsam den Weg zu gehen.
Eine Arbeitsgruppe hat sich mit neuen Ideen zur Verbandsarbeit auseinandergesetzt und diese den Anwesenden vorgestellt: „Mit interessanten Weiterbildungsangeboten speziell für junge Bäuerinnen lassen sich diese besser ansprechen“, so Ortsbäuerin von Lana, Maria Rieper. Die Eisacktaler Bezirksbäuerin-Stellvertreterin Simone Klammer begeisterte mit ihrer eigenen Erfahrung: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Leben ist Lernen – und die Lernmöglichkeiten in der SBO sind unbegrenzt. Man muss sie nur sehen!“
Neue Möglichkeiten wird auch die Soziale Landwirtschaft bieten. „Soziale Landwirtschaft wird nicht für jeden Betrieb passend sein, für einige jedoch eine große Chance. Soziale Dienstleistungen sind eine Win-win-Situation für alle,“ betonte Landesbäuerin Erschbamer.
Bei der Diskussion mit Landesrat Arnold Schuler und den Landtagsabgeordneten Maria Kuenzer und Sepp Noggler kam das Thema Großraubwild zur Sprache. Landesrat Arnold Schuler unterstrich die Notwendigkeit der Regulierung des Wolfsbestandes. „Die Almen müssen weiterhin bewirtschaftet werden, denn die Almwirtschaft leistet einen großen Beitrag zur Artenvielfalt. Das ist aber ein steiniger Weg“, so Schuler. Dass die ländliche Familie mehr Unterstützung braucht, ist Edith Mayr, Ortsbäuerinnen-Stellvertreterin der Ortsgruppe Ritten, überzeugt: „Eltern müssen die Wahlfreiheit bei der Betreuung ihrer Kinder haben. Auch sollten neue Förderungen mehr in Richtung Sachleistungen gehen – beispielsweise in die Bereitstellung eines Kindergartenkindertransportes.“ Landtagsabgeordnete Maria Kuenzer sicherte hier weitere Unterstützung zu. Auch das Thema der Mindestrente kam zur Sprache. „Eine gerechte Altersabsicherung ist die Basis nicht nur für ein würdevolles Leben im Alter, sondern auch die Basis für eine rechtzeitige Hofübergabe,“ so Kuenzer. Thema war auch die zukünftige Besetzung der Höfekommissionen und die Forderung der SBO, dass in jedem Ort auch in Zukunft Frauen in diesem wichtigen Gremium sitzen werden. Das Gremium wird dieses Jahr neu bestellt. Auch Landtagsabgeordneter Sepp Noggler sicherte hier seine Unterstützung zu.
Auch die beiden neuen bäuerlichen Kandidaten für die anstehende Landtagswahl, Joachim Reinalter und Franz Locher, stellten sich den Anwesenden vor: „Wir freuen uns auf die neue Herausforderung und werden uns mit aller Kraft für eure Belange einsetzen!“
Bild 1. v.l. SBO-Landessekretärin Verena Niederkofler, Joachim Reinalter, Landtagsabgeordneter Sepp Noggler, LB-Stellvertreterin Maria Egger, Landtagsabgeordnete Maria Kuenzer, Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer, Landesrat Arnold Schuler, LB-Stellvertreterin Helga Lantschner, Franz Locher
Bild 2: Südtiroler Landwirtschaftspolitiker stellten sich den Fragen der Funktionärinnen der Südtiroler Bäuerinnenorganisation