Große Freude herrscht bei der Südtiroler Bäuerinnenorganisation: Am 26. Oktober wird das erste Mal der Nationale Tag der Bräuche gefeiert.
„Bräuche und Traditionen geben den Menschen Orientierung und Halt. Bräuche sind Volksgut und einmalig, sie tragen wesentlich zum unverwechselbaren Bild unseres Landes, unserer Menschen und unserer Identität bei und wir müssen sie bewahren“, plädiert Landesbäuerin Antonia Egger. Seit mehr als 35 Jahren sieht deshalb die Bäuerinnenorganisation es als ihren Auftrag, Bräuche und Traditionen zu pflegen und dafür Sorge zu tragen, dass das Volksgut auch in den kommenden Jahrzehnten weiterlebt.
Bereits 2014 hat die Südtiroler Bäuerinnenorganisation die Initiative zur Einführung eines „Internationalen Tages des Brauchtums“ gestartet. Die Initiative wurde von mehreren politischen Vertretern unterstützt, unter anderem vom Landesrat für Kultur Philipp Achammer, der 2015 den Vorschlag in Rom der Konferenz der Regionen unterbreitet hat. „In kaum einem anderen Land in Europa werden Traditionen und Bräuche von den Menschen so intensiv gelebt und gepflegt wie hier. Sie ziehen sich geradezu wie ein roter Faden durch das Land, durch jedes Tal, durch jedes Dorf. Sie haben nicht nur unsere Geschichte geprägt, sondern auch unser Wir-Gefühl. Ein Tag des Brauchtums ist eine Wertschätzung für all jene, die von Generation zu Generation Bräuche und Rituale weitergegeben haben und es auch heute noch tun“, sagt Landesrat Philipp Achammer.
Die Freude über die Einführung des Nationalen Tages des Brauchtums (Giornata nazionale del folklore e delle tradizioni popolari) durch die italienische Regierung ist groß. Landesbäuerin Antonia Egger sieht dies als Beitrag zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung der kulturellen Vielfalt. „Wir hoffen, dass aus dem Nationalen Tag ein Internationaler Tag wird, um den Bräuchen und Traditionen aller Länder ihre Wichtigkeit und Wertschätzung zu geben, die sie sich verdienen!“, sagt Landesbäuerin Egger.
Bildtext: Auch das Tragen der Tracht ist Teil des gelebten Brauchtums (Foto: Florian Andergassen)