Kommunikation mit der Gesellschaft auch während Corona konsequent weiterführen: 4-Länder-Treffen der deutschsprachigen Bäuerinnen und Landfrauenverbände im Zeichen des Dialogs.
In herausfordernden Zeiten wie der aktuellen Corona-Pandemie, ist es für die Bäuerinnen- und Landfrauenorganisationen aus Österreich, Deutschland, Schweiz und Südtirol wichtig, Schwerpunkte, die sie in ihrer Arbeit verfolgen, nicht aus den Augen zu verlieren. Die Absagen, der zahlreichen über das ganze Jahr geplanten Veranstaltungen, haben die Verbände "schmerzlich getroffen". Zwar habe die erste Infektionswelle im Frühjahr die Einstellung der Gesellschaft zur regionalen Landwirtschaft zum Positiven verändert, nun gelte es aber dieses Bewusstsein weiter zu erhalten, so die Meinung der vier beteiligten Verbände. Die Kommunikation mit den Verbrauchern/Innen, mit Lehrkräften und Bildungsträgern sowie den Medien über den Mehrwert der Landwirtschaft war daher Schwerpunkt dieser zweitägigen Veranstaltung. Dabei standen nicht nur der Austausch von Ideen und Projekten auf dem Programm, sondern ebenso Maßnahmen und Bildungsangebote, die die Bäuerinnen für den Dialog mit der Gesellschaft einbringen.
"Die Digitalisierung zeigt uns viele neue Möglichkeiten auf, mit den Menschen in Kontakt zu bleiben und unsere Anliegen in der Bevölkerung kundzutun. Wichtig ist nun, dass wir trotz aller Herausforderungen weiterhin motiviert bleiben", betonte Andrea Schwarzmann, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen in der LK Österreich, unter deren Vorsitz das 4-Länder-Treffen 2020 stattfand. “Wir können den Dialog aber nur führen, wenn wir die notwendige Unterstützung erhalten und unsere Vorhaben als Bildungs- und Beratungs-Maßnahmen in der neuen gemeinsamen Agrarpolitik Eingang finden.“
Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes macht sich dafür stark, “neben dem notwendigen faktenorientierten Dialog die Sachverhalte aber immer wieder aus anderem Blickwinkeln zu betrachten und zu hinterfragen, um so die Möglichkeit zum Positionswechsel zu erhalten.“
Durch die eingeschränkten Möglichkeiten des persönlichen Zusammentreffens mit Verbraucher/Innen in den vergangenen Monaten, haben die Bäuerinnen- und Landfrauenverbänden die Nutzung der sozialen Medien forciert. “In einem so klein strukturierten Land wie Südtirol es ist, lebt der Dialog Landwirtschaft und Gesellschaft vor allem durch den persönlichen Austausch und dem Erleben vor Ort. Es ist wichtig auch in Zeiten wie diesen auf diesen Beziehungen aufzubauen und die digitalen Chancen zu nutzen!“, so Antonia Egger, Landesbäuerin der Südtiroler Bäuerinnenorganisation.
Der Dialog mit der Bevölkerung ist ebenso für den Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband SBLV ein wichtiges Thema. “Unter der Vision ‘Wir, die Frauen vom Land.gemeinsam.kompetent.engagiert.‘, nehmen die Mitglieder eine zentrale Rolle als Brücken-Bäuerinnen zwischen Stadt - Land und zwischen Produzenten und Konsumenten ein. Dieser Dialog und Kontakt ist in den aktuellen landwirtschaftlichen Diskussionen über Wertschöpfungsstrategien und den bevorstehenden Abstimmungen über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln von entscheidender Bedeutung“, betonte Anne Challandes, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes SBLV.
Wichtig ist allen vier Präsidentinnen die Kommunikation weiterhin zu stärken, innerhalb der eigenen Grenzen aber auch außerhalb, mit dem Ziel den Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft zu stärken.
Bild: Das Vier-Ländertreffen der deutschsprachigen Bäuerinnen und Landfrauenverbände fand heuer digital statt