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Mittwoch, 23 August 2023

Wieviel Landwirtschaft braucht Südtirol?

Wie viele Höfe braucht Südtirol, um eine intakte Landwirtschaft und die wertvolle Natur- und Kulturlandschaft in Südtirol zu erhalten? Diese Fragen diskutierten der Landesbäuerinnenrat mit der Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer beim gemeinsamen Sommergespräch.

„Tatsache ist: Die Gesellschaft ändert sich, dessen müssen wir uns bewusst sein: Höfeverkauf, Ausverkauf der Heimat, Betriebsschließungen sind Themen, die darauf hinweisen. Was tun dagegen?“, fragt Landesbäuerin Antonia Egger. Der Rückgang der Höfe wirkt sich auf viele Bereiche aus: auf die landwirtschaftlichen Genossenschaften, auf die Kulturlandschaft, auf den Tourismus, auf die Nahversorgung, auf den gesamten ländlichen Raum. Dass Grund und Boden, das Bewirtschaften der Höfe für manch bäuerliche Familie auch eine Belastung sein kann, sei schon klar. Trotzdem sei der Hof mehr als nur Besitz. „Es ist wichtig den Wert des Hofes aufzuzeigen, er ist etwas Besonderes,“ so Hochgruber Kuenzer: „Die Hofübergabe ist nie einfach, aber auch wenn der Hof eine Generation überspringt und eine Zeitlang nicht bewirtschaftet wird, ist das besser als ein Hofverkauf.“

Den Wert des Bauernhofes erkennen - hier bräuchte es Bewusstseinsbildung bei den jungen Familien, darüber war man sich einig. Wichtig sei auch den Focus mehr auf die Bewirtschaftung des Betriebes zu legen. Dazu gehöre aber auch eine gute soziale Absicherung. „Wir brauchen eine besser landwirtschaftliche Absicherung, wie sollen wir sonst junge Menschen für die Bewirtschaftung der Höfe begeistern?“, so die Forderungen der Bäuerinnen. Die schlechte Absicherung der mitarbeitenden Familienmitglieder in der Bauernversicherung sei ein Problem. Es braucht eine bessere Lösung, vor allem der Rentenabsicherung.

Diskutiert wurde auch das Thema Leistbares Wohnen. Nach wie vor ist für Landesrätin Kuenzer die Nutzung des Lehrstandes von oberster Priorität. Sanieren muss mehr gefördert werden als der Neubau. Auch die Möglichkeit der Zweckänderung von Gewerbezone auf geförderten Wohnbau sollte möglich werden – hier komme den Gemeinden eine entscheidende Funktion zu. Wichtig sei stets der Respekt vor Eigentum und auch die Ehrlichkeit im Umgang mit diesem Thema.

„Es ist wichtig, eine Bäuerin in unserer Landespolitik vertreten zu haben. So wissen wir, wohin wir mit unseren Anliegen und Forderungen gehen können und dass wir auch Gehör finden“, so Landesbäuerin Egger. Maria Kuenzer kenne als Bäuerin, ehemaliges Ortsbäuerinnenratsmitglied, Bezirksbäuerin und Landesbäuerin die Bedürfnisse der bäuerlichen Familien und besonders der Frauen am Hof. „Es war ihr stets ein Anliegen für die Bäuerinnen Einkommensmöglichkeiten am Hof zu schaffen und damit auch die Wertschätzung der Frauen am Hof zu stärken,“ so Egger. Gelungen sei ihr das unter anderem auch durch den Aufbau des Bäuerinnen-Dienstleistungsportals und als Präsidentin der Sozialgenossenschaft „Mit Bäuerinnen lernen-wachsen-leben“. Die letzte Bäuerinnenumfrage habe gezeigt, dass trotz Existenzängste, die Frauen auf den Höfen mit Freude Bäuerinnen sind, dies auch dank der Möglichkeiten, die sie haben sich zu verwirklichen. „Maria Kuenzer hat dafür viel getan und kann auf diesen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Das ist für uns Frauen sehr wichtig, darauf können wir bauen!“, betonte Landesbäuerin Antonia Egger am Ende des Sommergespräches auf der Sennerbergalm im Jaufental mit Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer.

Foto 1©Marion Lafogler: Der Landesbäuerinnenrat beim Sommergespräch mit Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege Maria Hochgruber Kuenzer

Foto 2©Marion Lafogler: Landesbäuerin Antonia Egger im Gespräch mit Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer

Foto 3©Marion Lafogler: Das Sommergespräch des Landesbäuerinnrates mit der Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer fand auf der Sennerbergalm im Jaufental

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