Eine sehr informative Lehrfahrt der Südtrioler Bäuerinnenorganisation führte vor kurzem ins Ötztal und Oberinntal. Die Betriebsbesichtigungen zeigten die große Bedeutung der regionalen Lebensmittel für die heimische Wertschöpfung auf.
„Wir wünschen uns weiterhin solche Lehrfahrten, wo wir viel Neues sehen und uns austauschen können“, bekräftigt Helga Fischnaller, Landesbäuerin-Stellvertreterin. Vor allem der Besuch der Heiminger Bauernmühle der Familie Glatzl war sehr informativ. „Jahrelang war ich im Gastgewerbe tätig und habe gesehen, woher die Produkte kommen. Deshalb wollte ich irgendwann selber hochwertige Lebensmittel produzieren“. Seitdem bearbeitet er gemeinsam mit seinem Bruder den Hof. In der Bauernmühle wird nur das eigene Korn, hauptsächlich Dinkel, Weizen, Roggen und Gerste, gemahlen, und u.a. zu Brot verarbeitet und im Hofladen verkauft. Auch die Führung durch das Stift Stams, dessen Geschichte untrennbar mit den Grafen von Tirol verbunden ist, war beeindruckend. Das Stift betreibt eine Landwirtschaft, eine Alm, eine Schnapsbrennerei und einen Klosterladen. Weiter ging es zum Mairs Beerengarten. Auf ca. 7 ha Fläche werden neben Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren auch Kirschen und Holunder angebaut, insgesamt 40 bis 50 Tonnen. Zwei Drittel der Ernte wird weiterverarbeitet. Der Rest geht in die Frischvermarktung. Aus den Früchten werden mehr ca. 100 verschiedenen Produkten hergestellt von Früchtetee, Sirupen, Säften, Marmeladen, Beerenessig bis zu Schaumwein, und Schnäpsen.
Eines habe die Bäuerinnen erkannt:regionale Lebensmittel bedeuten nicht nur heimische Wertschöpfung, hohe Qualität und Genuss, sondern vor allem auch Identität und Zugehörigkeit.