Der Internationale Tag der Familie wurde von den Vereinten Nationen im Jahr 1993 ausgerufen und am 15. Mai 1994 das erste Mal gefeiert. Die Südtiroler Bäuerinnenorganisation nutzt diesen Tag, um auf das Thema „Miteinander auf dem Hof“ hinzuweisen.
„Dieser Tag ist der gesamten Familie gewidmet. Es ist nicht selbstverständlich, dass jede Familie glücklich ist, doch ein gutes Familienleben wirkt sich positiv auf den Weiterbestand des Hofes aus“, ist Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer überzeugt. „Die Familie ist etwas sehr wertvolles. In der Familie lernen wir Verantwortung zu übernehmen und rücksichtsvoll den Mitmenschen gegenüber zu sein und einander zu helfen. Darauf möchten wir am Internationalen Tag der Familie hinweisen“, betont Erschbamer. Für die Bäuerinnenorganisation ist dieser Tag im Rahmen des Internationalen Jahres der bäuerlichen Familienbetriebe ein guter Anlass, das Thema Miteinander auf dem Hof anzusprechen. Über 90 Prozent der bäuerlichen Betriebe in Südtirol sind in Familienhand, die von Generation zu Generation weitervererbt werden. Viele kleine Höfe werden heute deshalb noch bewirtschaftet, weil Familienmitglieder bei der Arbeit am Hof mithelfen. Genau dieses Miteinander stärkt die bäuerliche Familie. „Es ist notwendig, allen diese Wichtigkeit der Familie zu vermitteln, denn nicht durch ein „Nebeneinander“ und schon gar nicht mit „einem Gegeneinander“, sondern nur durch „ein Miteinander“ auf dem Hof kann Familie gelingen,“ glaubt die Landesbäuerin und ruft alle auf, sich Gedanken über die Familie und deren Bedeutung für einen selbst zu machen.
Auch für Veronika Stampfer aus Völser Aicha, der Bäuerin des Jahres 2014, bedeutet Familie Geborgenheit, Sicherheit, Liebe, Verantwortung, Vertrauen, Entwicklung, Toleranz. Sie bedauert jedoch, dass Familien zunehmend finanziell belastet werden, so müssen auch Bäuerinnen zunehmend einer Arbeit außerhalb des Hofes nachgehen. „Es ist wichtig, dass die Kinder die ersten drei Jahre von der Mutter betreut werden, viele würden das auch gerne tun, können es sich aber nicht leisten zu Hause zu bleiben“, so die Bäuerin des Jahres. Veronika Stampfer ist überzeugt, dass die Weichen für starke, glückliche Kinder in den ersten Jahren gestellt werden. Daher fordert sie, dass alle Mütter ihre Kinder die ersten drei Jahre zu Hause betreuen können und für diese Zeit auch rentenversichert sind: „Familie sollte der Gesellschaft dies wert sein!“
Bild 1: Die Bäuerin des Jahres 2014 Veronika Stampfer aus Völser Aicha und Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer