Vergangene Woche fand die Klausurtagung der Ortsgruppen der Südtiroler Bäuerinnenorganisation (SBO) in Nals statt. Die Diskussion mit Landesrat Arnold Schuler sowie mit L.-Abg. Maria Kuenzer über verbandspolitische Themen sowie das Thema Ehrenamt waren die heurigen Schwerpunkte.
Die Forderung der Bäuerinnen an Landesrat Arnold Schuler und an L.-Abg. Maria Kuenzer war klar: Die Landwirtschaft muss in der Politik weiterhin ihren wichtigen Stellenwertwert einnehmen, denn die bäuerlichen Betriebe sind für den ländlichen Raum, für die Wirtschaft und den Tourismus von fundamentaler Bedeutung. „Landwirtschaft sichert die Produktion von Lebensmitteln. Gleichzeitig werden in diesem Zyklus Arbeitsplätze geschaffen und erhalten. Damit ist unsere funktionierende Landwirtschaft die Grundvoraussetzung für die gute Lebensqualität. Das muss auch in Zukunft so bleiben“, so Schuler. L.-Abg. Kuenzer untermauerte, dass es auch in Zukunft notwendig ist, landwirtschaftliche Betriebe, die unter erschwerten Bedingungen wirtschaften müssen, zu unterstützen: „Die Freude, Leidenschaft, das Herzblut und die Gemeinschaft ist ausschlaggeben für unsere gut funktionierende Landwirtschaft.“ Darüber waren sich alle einig: Es geht nur Miteinander.
Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer deponierte ihr Anliegen: „Es kann nicht sein, dass Großkonzerne sagen, was wir Bauern anbauen müssen. Südtirol muss auch in Zukunft gentechnikfrei sein“.
Den rund 250 Funktionärinnen aus ganz Südtirol wurde das SBO-Arbeitsprogramm 2014 vorgestellt. Schwerpunkt sind neben verschiedenen Aktionen rund um das internationale Jahr der familienbetriebenen Landwirtschaft die Neuwahlen der Ortsbäuerinnenräte im Herbst. „Gemeinsam können wir Zukunft gestalten, wenn wir unsere Fähigkeiten und Gaben einbringen, unseren Wünschen und Visionen Raum geben und Sinn – und Wertvolles mit neuer Motivation beleben“, motivierte Erschbamer.
Die Diskussionsrunde mit zwei Ortsbäuerinnenräte, moderiert von Landessekretärin Verena Niederkofler, ergab wichtige Anregungen für die Funktionärinnen. Der Zusammenhalt, die Freundschaft, der Erfahrungsaustausch, der Spaß, die Beteiligung und das Mitwirken am Dorfgeschehen: all das ermöglicht das Ehrenamt. „Es ist wichtig, dass die Familie hinter einem steht. Deshalb kann ich dieses Ehrenamt auch ausüben und es ist für mich eine tolle Erfahrung. Ich habe es für mich als Chance gesehen und ich möchte diese Zeit nicht missen“, so Erna Malfertheiner, Ortsbäuerin aus Villanders. Auch für Christine Gostner, Ortsbäuerin aus Vöran, ist ihre Tätigkeit eine Bereicherung: „Wir kommen in unserer Ortsgruppe gut aus, wir sind ein junges, gutes Team, und das stärkt uns alle.“ Abschließend stellte Landesbäuerin Erschbamer fest: „Gemeinschaft heißt zusammengehören, zusammensein, zu Hause sein, verstanden und akzeptiert sowie wahr und angenommen zu werden. Die Gemeinschaft sei die wirksame Kraft, die Motivation für das Ehrenamt gibt.“
Applaudiert wurde auch bei den kabarettistischen Einlagen von Dietmar Brandl, der zum einen das Thema Ehrenamt, Politik aber auch kritische Themen der Landwirtschaft auf seine humorvolle Art und Weise ansprach.