Brauchtumskalender der Bäuerinnen Nr. 6/53 vom 23. November 2020
Barbarazweige: ein blumiger Brauch in der Weihnachtszeit
Barbarazweige – dieser Brauch ist bei uns stark verwurzelt. Barbarazweige sind Zweige von Obstbäumen, die nach einem alten Brauch am 4. Dezember, dem liturgischen Gedenktag der hl. Barbara, von Obstbäumen geschnitten und ins Wasser gestellt werden und zwar an einem warmen und hellen Ort, damit sie bis zu Weihnachten blühen.
Hl. Barbara – Legende
Es gibt die verschiedensten Legenden um die heilige Barbara. Eine der gängigsten Versionen berichtet, dass sich die Königstochter Barbara zum Christentum bekannte und von ihrem Vater deshalb in einem hohen Turm eingesperrt wurde und schließlich ins Gefängnis kam. Auf dem Weg dorthin blieb sie mit ihrem Gewand an einem Zweig hängen. Barbara stellte den abgebrochenen Zweig im Gefängnis in eine Vase mit Wasser. Sie fand schließlich den Märtyrertod. Der Zweig blühte genau an ihrem Todestag.
Licht, Hoffnung, Glück und Segen
Heute noch wird der Hl. Barbara gedacht. Und so werden am Barbaratag Zweige - meist von einem Kirschbaum - gepflückt und ins Wasser gestellt. Die Barbarazweige sollen bis am Heiligen Abend blühen und in der kalten Winterzeit ein wenig Licht ins Haus bringen. Wenn sie an Weihnachten blühen, so sagt man, steht im nächsten Jahr eine Hochzeit im Haus. Blühende Barbarazweige symbolisieren das neue Leben, Licht und Hoffnung in dunklen Wintertagen sowie Glück und Segen.
Vielerorts werden im Rahmen eines feierlich gestalteten Gottesdienstes die Barbarazweige geweiht und anschließend an die Gläubigen verteilt.
©SBO