Brauchtumskalender der Bäuerinnen Nr. 18/53 vom 22. Februar 2021
Insgesamt 5 Fastensonntage dienen zur Vorbereitung auf den Höhepunkt des Kirchenjahres, dem Osterfest. Jeder der 5 Sonntage hat einen bestimmten Namen und somit eine liturgische Bedeutung.
Mit dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Im Gegensatz zur Adventszeit besitz die Fastenzeit eine feste Anzahl an Tagen und dauert jedes Jahr 46 Tage. Die Sonntage werden jedoch vom Fasten ausgenommen, weshalb man trotzdem von 40 Tagen sprechen kann. Diese besondere Zeit ist eine Zeit des Verzichts und der Umkehr.
Der erste Sonntag der Fastenzeit, auch „Invocabit“ genannt lenkt den Blick auf das Fasten Jesu in seiner vierzigtägigen Wüstenzeit.
Der „Reminiscere“ oder auch zweiter Fastensonntag konzentriert sich auf das Wesentliche: die Verklärung Jesu auf dem Berg und die Ankündigung seines Leidens und seiner Auferstehung. Die Verklärung ist mitunter ein Vorausblick auf Ostern.
Am Sonntag „Oculi“ (dritter Fastensonntag) variieren die Themen der Lesungstexte je nach Jahr. Dieses Jahr steht das Wasser im Zentrum des Evangeliums, genauer gesagt „lebendiges Wasser“.
Der Vierte Fastensonntag oder auch „Laetare“ ist das Pendant zum dritten Adventssonntag. An beiden Tagen geht es um die Vorfreunde auf das große Fest. Wie ein Lichtblick in einer dunklen Zeit lässt dieser Sonntag schon etwas vom Licht des Ostermorgens aufscheinen.
Der letzte Sonntag vor dem Palmsonntag wird auch Passionssonntag genannt. Die Kreuze und Bilder in den Kirchen werden verhüllt, um den Gläubigen den Blick des Gekreuzigten zu entziehen. Es ist ein Fasten für die Augen, um den Blick neu zu schärfen auf das was man sonst als ganz gewöhnlich und alltäglich ansieht.
Text©Veronika Stampfer
Bild©SBO