Brauchtumskalender der Bäuerinnen Nr. 43/53 vom 16. August 2021
An Kirchtagen und Dorffesten dürfen neben den Goaßlschnöllern und – schnöllerinnen, welche ihre Goaßln (Peitschen) aus Leder und Lärchenharz gekonnt durch die Luft schwingen und dabei einen lauten Knall erzeugen, auch die Schuaplattler nicht fehlen.
Der Schuaplattler war früher ein Paartanz der Bauern, Jäger und Holzknechte, bei dem ursprünglich der Bursche sein Mädchen zu einem Landler mit verschiedenen Sprüngen, Juchzern und rhythmischen Schlägen auf Schenkel, Waden und Schuhsohlen umwirbt.
Aus dem ursprünglichen Werbetanz hat sich der Schuaplattler zum Schautanz entwickelt und wird von Vereinen gepflegt. Bei Kirchtagen und anderen Veranstaltungen werden Lederhosen oder die Tracht des jeweiligen Dorfes getragen. Dabei ist der Schuaplattler viel mehr als eine reine Touristenattraktion, er ist bei Alt und Jung beliebt und wird heute noch mit viel Begeisterung auch von Frauengruppen als Dirndlplatteln ausgeübt.
Text© Aus: Lebendige Bräuche in Südtirol, Jutta Tappeiner und Hans Grießmair, Athesia Verlag 2019
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