Brauchtumskalender der Bäuerinnen Nr. 53/53 vom 26. Oktober 2021
In Ultental ziehen am 31. Oktober heute noch maskierte Kinder von Haus zu Haus und lottern (betteln) um Mohnkrapfen. Dabei werden Sprüche aufgesagt. Früher maschierten Erwachsene von Haus zu Haus. Entstanden ist der Brauch als Dank an die verstorbenen Ahnen, denen man Krapfen auf die Gräber gelegt hat. Später haben die Bauern beim „Krapfenbetteln“ ihren Knechten und Bediensteten als Dank für die gute Zusammenarbeit und die ertragreiche Ernte Krapfen geschenkt. Frauen und Männer verkleideten sich mit alten Bauerngewändern und selbst genähten Stoff-Lorvn mit aufgenähten Nasen und kleinen Löchern für Augen und Mund, mit denen es gerade noch möglich ist, mit Strohalmen etwas Wein zu trinken. Wenn viele “Krapfenbettler” einkehren, so heißt es, gibt es eine reiche Ernte im kommenden Jahr.
Die Sprüche der Kropfenlotterer (Ulten):
Mir kemmen va Proveis
über Schnea und Eis,
über Stiahl und Bänk
und sein grennt bis zu enk;
mir bittn enk, gebs ins a Krapfl,
mir sein soufl orme Louterzapfler,
und a Löffele voll Fill,
nocher sein mir gschwind wieder still.
Bild@Bernadetta Staffler