Die Südtiroler Bäuerinnenorganisation ist mit 16.636 Mitgliederinnen die stärkste Frauenorganisation in Südtirol. 11.076 gewählte Funktionärinnen arbeiten ehrenamtlich in den152 aktive SBO-Ortsgruppen und gestalten die Gemeinschaft vor Ort, reden mit, wenn es um die Landwirtschaft, um die Familie und um die Lebensqualität in den bäuerlichen Familien und in den Dörfern geht.
Bäuerin für ein Leben - Bäuerinnen leben
Das wäre das Motto des 40. Landesbäuerinnentages gewesen, doch dieser musste auf Grund der Covid-Pandemie abgesagt werden, wie viele andere Veranstaltungen im Laufe des Jahres. Die Auszeichnung „Bäuerin des Jahres 2020“ wurde trotzdem vergeben und zwar an Siegried Stocker Lintner, Bäuerin auf dem Wöserhof in Aldein.
Themen und Arbeitsschwerpunkte
Bei der SBO-Klausur ging es um das Thema Kulturgüter, Denkmalschutz und Raumordnung. Dazu standen Landesrätin Maria Kuenzer und Karin Dalla Torre Pichler, Direktorin der Abteilung Denkmalpflege, Rede und Antwort. Das Thema „Erhalt der Kulturpflanzenvieltfalt“ wurde im Rahmen einer Tagung in Salern vertieft, zu der die SBO gemeinsam mit der Arbeitsgruppe einlud. Regional – saisonal – fair: Das war der wichtigste Arbeitsschwerpunkt, dazu wurden mehrere Aktionen gestartet: Der SBO-Bäuerinnenkalender 2021 regional – saisonal – fair weist jeden Monat auf lokale, saisonale und faire Produkte hin – heuer erstmal als Familienkalender. Mit der Sensibilisierungsaktion „Local – seasonal – fair: Wir sind dabei! Stiamo insieme!“ rief die SBO gemeinsam mit der kFb und der Südtiroler Weltläden auf, regional, saisonal und fair einzukaufen. So manche Ortsgruppe starteten gemeinsam auf Ortsebene Aktionen. Mit der Aktion f(r)isch mich – die natürliche Alternative im Rahmen der Aktion Verzicht rief die SBO auf, selbstgenähte wiederverwendbare bare Gemüse- und Obstsäckchen zu nutzen und auf Plastik zu verzichten. Im Rahmen einer Presseaktion wurden diese Taschen an die Marktbesucher verteilt. Der Landesbäuerinnenrat platzierte das Thema „Heimische Landwirtschaft stärken“ auch beim Sommergespräch mit Landesrat Arnold Schuler und brachte das Thema Regionalität bei öffentlichen Ausschreibungen sowie die Sorge um die Südtiroler Berglandwirtschaft, die Themen Landschaftsschutz, bessere Zusammenarbeit mit den Fachschulen für Land- und Hauswirtschaft, der Freien Univierstät Bozen und mit anderen Bildungsinstitutionen vor.
Starkes Frauennetzwerk
Die SBO ist bemüht, sich gemeinsam mit den Frauen- und Familienorganisationen für wichtige Themen einzusetzen, z.B. am Tag der Frau die Aktion „Frauen, greift nach den Sternen“: gemeinsam richteten die Frauenorganisationen den Appell an die Frauen, aktiv zu werden und bestehende Ungleichheiten anzugehen. Das Vier-Ländertreffen der deutschsprachigen Bäuerinnen- und Landfrauenverbände stand im Zeichen des Dialogs der Landwirtschaft mit der Gesellschaft – ein Thema, welches die SBO gerne beim Bäuerinnen- und Landfrauentag Südtirol und Graubünden in Schlanders Ende Oktober hätte vertiefen wollen. Ein Thema in diesem Jahr waren auch die Gemeinderatswahlen: Die SBO bemühte sich Frauen für die Kandidatur auf Gemeindeebene zu motivieren. Das Ergebnis der Gemeinderatswahlen zeigt, dass es für die Frauen immer noch schwierig ist, sich politisch gleichberechtigt mit den Männern zu aufzustellen.
SBO-Brauchtumskalender Newsletter
Der Nationale Tag des Brauchtums am 26. Oktober wurde zum Anlass für einen Bäuerinnen-Brauchtumskalender, der wöchentlich am Montag als Newsletter an die Abonnenten verschickt wird.
Soziale Landwirtschaft
„Gemeinsam gartln am Bauernhof“, ein gemeinsames Projekt der Südtiroler Bäuerinnenorganisation und des Südtiroler Bauernbundes konnte im Dezember mit 2 Betrieben gestartet werden.
Aus unserer Hand
Zurzeit gibt es 79 aktive Bäuerinnen-Dienstleisterinnen und 26 Anbieter für Schule am Bauernhof, 16 Bäuerinnen beendeten erfolgreich die Basisausbildung, die Fachausbildungen wurden auf 2021 verschoben.
Schulprojekte: Die Landwirtschaft den Schülerinnen und Schülern näherbringen: Das ist weiterhin eine große Aufgabe, die vor allem die Bäuerinnen-Dienstleisterinnen übernehmen. Es waren viele Schulprojekt mit den Milch- und Apfelbotschafterinnen, mit den Brotzeitbäuerinnen im Rahmen des Projekts „Bäuerinnen machen Schule“ sowie mit den Anbietern für Schule am Bauernhof geplant. Einige konnten realisiert werden, viele wurde abgesagt oder verschoben. Trotzdem nahmen insgesamt 7.245 Schülerinnen und Schülern an den SBO-Schulprojekten teil.
Bäuerinnen-Dienstleisterinnen: Natürlich wurden auch geplante Events und Veranstaltungen abgesagt, wo die Bäuerinnen-Dienstleiterinnen gebucht waren. Einige wenige große Aufträge für bäuerliche Buffets, wie z.B. bei der Biathlon-WM Mitte Februar, konnten erfolgreich durchgeführt werden.
Wir sind für Sie da!
Das Jahr 2020 war auch für die Lebensberatung für die bäuerliche Familie eine Herausforderung, da zeitweise keine persönlichen Beratungen angeboten werde durften. Doch es hat sich gezeigt, dass auch die telefonische Beratung sehr willkommen ist und den Ratsuchenden weiterhilft. Es wurden insgesamt 62 Anrufe entgegengenommen, in den meisten Beratungen geht es um das Thema Konflikte zwischen den Generationen.
Aus- und Weiterbildung, Reisen
Einige Ausbildungen wurden wegen Covid verschoben, z.B. die Bäuerinnenschule, andere, wie z.B. die Funktionärinnenschulung „im Team wohlwollende Kommunikation“, konnte über Zoom angeboten werden.
Verschoben oder abgesagt wurden auch einige Reisen, nur zwei konnten angeboten werden: die Wellnesswoche im Januar und die Meerwoche im August. Die Reisebroschüre 2021 ist digital erschienen und auf der SBO-Homepage zum Durchblättern ersichtlich.
Öffentlichkeitsarbeit
Zahlreiche Kooperationen mit Zeitschriften, wie z.B. Die Südtiroler Frau, Bezirkszeitschrift Plus/Wir, DiVita Magazin, ermöglichen regelmäßig Bäuerinnenthemen unter die breite Leserschaft zu bringen. Eine gute Zusammenarbeit wird mit Rai Südtirol Land & Leben gepflegt sowie mit Radio Grüne Welle. In der TV-Sendung Land & Leben kam die Serie „Neue Heimat Bauernhof“ gut an und auch die Rai TV Sendung „Hintern Gartenzaun“. Durch den SBO-Newsletter, der monatlich versandt wird, ist die Südtiroler Bäuerinnenorganisation mit über 11.000 Abonnenten verbunden und kann so aktuelle Projekte, Themen und Veranstaltungen ins Gespräch bringen.
Im Jahr 2020 hat die Südtiroler Bäuerinnenorganisation für ihre Projekte eine öffentliche finanzielle Unterstützung erhalten. Im Anhang sind die Beiträge aufgelistet.