Die Bäuerinnen beschäftigen sich mit vielfältigen Themen – das zeigte sich in der SBO-Bezirksversammlung Bozen: Nachhaltigkeit, Brauchtum und Kultur, bäuerliche Produkte in der Gastronomie, soziale Absicherung, Förderung der kleinstrukturierten Landwirtschaft.
„Angesichts der zukünftigen Herausforderungen braucht es ein gutes Miteinander, um diese zu bewältigen,“ sagte Bezirksbäuerin Vroni Stampfer in ihrer Begrüßung. Sie rief die Bäuerinnen ihres Bezirkes auf, durchaus kritisch ihre Themen zu platzieren und für ihre Anliegen einzustehen. Themen wie Essenstrends, Innovation und auch über den Brennerbasistunnel, Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Gastronomie, Nachhaltigkeit und Biodiversität sowie die kleinstrukturierte Landwirtschaft – all diese Themen seien von großer Wichtigkeit. „Diese sollte einen besonderen Stellenwert haben und mehr finanziell unterstützt werden, da sie wesentlich zum Erhalt des Landschaftsbildes im Alpenraum beiträgt,“ so Stampfer. Auch der Höfeverkauf, Ausverkauf der Heimat, Betriebsschließungen oder der Pflanzenschutz seien wichtige Themen, mit denen sich die Bäuerinnen beschäftigen. Ein zentraler Punkt sei die Rentenabsicherung der Frauen. „Weibliche Berufstätige verdienen immer noch weniger als ihre männlichen Kollegen. Davon betroffen sind auch wir Bäuerinnen. Der Spagat zwischen Mutter, Hausfrau, im Betrieb mitarbeiten, und womöglich auswärts einer Arbeit nachgehen ist eine riesige Herausforderung. Hier muss eine Regelung gefunden werden,“ fordert Bezirksbäuerin Stampfer.
In der Vorstellung des Bäuerinnen-Dienstleistungsportals wurde klar: Auch die Bäuerinnen sind kreativ als Referentinnen für Koch- und Backkurse oder Dekoration, als Botschafterinnen für landwirtschaftliche Produkte, als Hof- und Gartenführerinnen sowie als Anbieterin für Catering oder bäuerliches Buffet. Sie geben unter der Marke Südtiroler Bäuerinnen. Aus unserer Hand Fähigkeiten, Fertigkeiten, Tradition und Werte sowie Wissen weiter.
Ehrung langjähriger Funktionärinnen
Brigitta Lantschner Kritzinger aus Völs, Frieda Simeaner Prantl aus Nals und Hildegard Pircher Messner aus Sarntal erhielten für ihre 12 Jahre lange Tätigkeit als Ortsbäuerin die SBO-Silbernadel in Silber. Zudem waren sie jahrelang auch als Ortsbäuerinnenratsmitglied tätig. „Ich danke euch für euren Einsatz, jede einzelne von euch hat das Dorfleben in den letzten Jahrzenten sehr bereichert,“ sagte Landesbäuerin Antonia Egger.
Landesrat Luis Walcher danke für die Einladung bei der Bezirksversammlung Bozen, „ich möchte nahe bei den Menschen sein, möchte wissen, was die Menschen gerade beschäftigt.“ Er dankt den Funktionärinnen der Bäuerinnenorganisation, allen voran den drei geehrten Bäuerinnen, für ihren unermüdlichen Einsatz. „Die Bäuerinnen haben eine Rolle, die weit über das hinausgeht, was sie eigentlich tun müssten.“ Oswald Karbon, Bauernbund-Bezirksobmann von Bozen, hob vor allem die Schulprojekte der Bäuerinnen hervor. „Wir müssen den Leuten erzählen, was wir auf den Höfen machen. Da ist es wichtig, bereits bei den Kleinen zu beginnen.“ Auch die Bezirksleiterin der Bauernjugend Bozen, Peterlunger Melanie, und der Landtagsabgeordnete Franz Locher schlossen sich dem Dank an die Bäuerinnen an. Der Männerviergesang Kastelruth sorgte für die musikalische Unterhaltung.
Bildtext 1: Bezirksbäuerin Vroni Stampfer (4.l.) und Landesbäuerin Antonia Egger (3.r.) mit den geehrten Bäuerinnen Brigitta Lantschner Kritzinger aus Völs, Frieda Simeaner Prantl aus Nals und Hildegard Pircher Messner aus Sarntal und den Bezirksbäuerinnenratsmitgliedern Bozen.
Bildtext 2: v.l. Bezirksbäuerin Vroni Stampfer, Hildegard Pircher Messner, Brigitta Lantschner Kritzinger aus Völs, Frieda Simeaner Prantl aus Nals und Landesbäuerin Antonia Egger