Beim diesjährigen Bezirksbäuerinnentag im Vinschgau standen sowohl die Vielfalt als auch der Zusammenhalt der Bäuerinnen im Mittelpunkt. Fünf engagierte Frauen wurden für ihre langjährige Tätigkeit geehrt. Rund 90 Bäuerinnen kamen kürzlich im Kultursaal von Eyrs zusammen, um den Bezirksbäuerinnentag 2025 zu feiern.
Das Motto des Bezirksbäuerinnentages lautete: "Ob Stiefel oder Steckelschuach, des sein olls mir". In der Begrüßungsrede sprach Bezirksbäuerin Elisabeth Tappeiner über die vielen individuellen Herausforderungen und verschiedenen Lebensrealtiäten der Bäuerinnen. Trotzdem gibt es vieles, was die Frauen auf den Höfen verbindet.
Auszug aus der Rede von der Bezirksbäuerin Elisabeth Tappeiner:
"In de 2 Johr inserer Orbeit mitn nuien Ausschuss im Bezirk hobn mir terft so viele Frauen kennen lernen. Jede mit ihrer eigenen Geschichte. Jede mit ihre eigenen Fähigkeiten und Herausforderungen, de sie zu meistern hot. Und jede mit ihrer eigenen Situation aufm Hof. Und decht hobn mir so viel gemeinsam. Als Bäuerinnen und als Frauen. Es gibt viele Rollen, de man in uan Leben einnimmt. Des isch die Bäuerin. Des isch die Tochter. Des isch vielleicht die Mama. Die Freundin. Die Ehefrau. De, de sich um die Tiere kümmert. De de sich um die Wiesen, die Äpfel, s Gemüse kümmert. De de drhuam die Produkte weiter verorbeitet. De de sich um die Vermorktung kümmert. Um die Bürokratie. De, de ihre Fähigkeiten außerholb von Hof bei dr Orbeit einbringt. De, de im Ehrenamt orbeitet… die luschtige Nudl. Die ruhige Zuhörerin. Die wütende Kämpferin wenns sein muaß. Die Seelsorgerin. Die Träumerin. Die Mocherin. Die Denkerin. und olle Rollen de mir in ins vereinen – des sein olls mir. Des keart olls zu ins. Des terf olls sein und es isch schian, dass mir des olls sein. Deswegen hobn mir huier genau des Motto ausgewählt. Um ins Frauen zu feiern. So wia mir sein. Um insere Unterschiede zu feiern. Und insere Gemeinsamkeiten."
Ein wichtiger Programmpunkt war der Rückblick auf das vergangene Jahr und die Arbeit des Vereins.
Im Anschluss folgte der feierliche Höhepunkt: die Ehrung von fünf Bäuerinnen, die sich über Jahre hinweg in ihren Ortsgruppen und im Bezirk engagiert haben. Die Ortsbäuerinnen würdigten die Verdienste der Geehrten in ihren Reden. Die SBO-Silbernadel erhielten: Annamaria Angerer Donner (OG-Schluderns), Evi Schöpf Köck (OG-Galsaun), Gabriele Hofweber Tscholl (OG-Goldrain), Helga Josefa Mair Raffeiner (Göflan), Veronika Gander Kofler OG-Matsch).
Auch Vertreter des Südtiroler Bauernbundes drückten ihre Anerkennung aus: Bezirksobmann Joachim Weiss, Martina Plörer, Präsidentin der Seniorenvereinigung im Bauernbund, sowie Lukas Paris, Obmann der Bauernjugend Vinschgau, bedankten sich für die gute Zusammenarbeit.
Bezirksbäuerin Elisabeth Tappeiner sprach ihren Dank dem Bezirksbäuerinnenrat sowie der Ortsgruppe Eyrs für die hervorragende Bewirtung aus. Auch bedankte Elisabeth bei Maria Forcher Tappeiner, Bäuerin des Jahres 2024, sowie ihrem Mann Lorenz und ihrer Mutter Waltraud für den Aperitif. Für heitere Stimmung sorgte Ludwig Fabi mit seinem Märchen über Adam und Eva im Apfelparadies Vinschgau.
Der Abend wurde in geselliger Runde ausgeklungen.