In ihnen stecken viel Arbeit und wertvolle Ressourcen. Viel zu kostbar um vergeudet zu werden. Das war die Botschaft der Südtiroler Bäuerinnenorganisation auf der heurigen AgriAlp.
Tschugglatschnitten, Scheiterhaufen und Topfenknödel auf Apfel-Zimtragout: Die Bäuerinnen zeigten kürzlich auf der Alpenländischen Landwirtschaftsschau (AgriAlp), was alles mit drei Tage altem Brot gemacht werden kann. Das Interesse war groß, denn im Grunde möchte niemand Lebensmittel verschwenden. Das sagten zumindest die befragten Standbesucher, unter anderem auch Martina Profanter, Bäuerin aus Kastelruth: „Wir haben viele Hühner, Schweine und Kühe, die unseren organischen Müll auffressen. Deshalb landet bei uns zum Glück nicht viel im Müll. Und wenn ich eine Karotte oder einfach Gemüse übrig habe, mache ich daraus eine Suppe.“ Veronika Strobel aus Kurtatsch hat zwar keine Haustiere, doch bringt sie den organischen Müll zu ihrer Mutter, die Hühner hat. Sie hat zudem einen guten Tipp: „Ich versuche gezielt zu kochen, damit nichts übrig bleibt.“ Sie achtet zudem beim Einkauf auf regionale Lebensmittel - soweit vorhanden. Auch bei Carolina Amort aus Montan kommen vorwiegend heimische Lebensmittel zum Einsatz und sie weiß, wie die Lebensmittel einfach wieder verwertet werden können: „Wenn etwas vom Mittagessen übrig bleibt, wird es wieder aufgewärmt oder mit Käse darüber im Ofen gebacken.“ Vize-Obmann vom Südtiroler Imkerbund Erich Larcher aus St. Andrä steht manchen Lebensmitteln kritisch gegenüber: „Nicht alle Lebensmittel sind restlos gut. Man muss schon darauf achten, woher die Lebensmittel kommen und wie sie produziert werden.“ Er plädierte für die Verwendung von regionalen Lebensmittel.
Und so wurde beim „Tschugglatschnitten backen“ auf dem SBO-Stand über Lebensmittelverwertung und Lebensmittelverschwendung viel diskutiert. Das Thema sprach die Messebesucher an. Für Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer war die ArgiAlp eine gute Gelegenheit für ein kritisches Bewusstsein, Selbstverantwortung und eine bessere Wertschätzung regionaler Produkte zu plädieren: „Unsere Bäuerinnen können ihr Wissen ganz praxisnah weitergeben. Die Bäuerinnen schaffen damit eine vertrauensvolle Basis zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft.“
Umfrage Lebensmittel: restlos gut
Bei der AgriAlp Messe gab es am Stand der Südtiroler Bäuerinnenorganisation eine Umfrage die die Messebesucher anhand von 3 Punkten beantworten konnten. Es wurden 3 Fragen zum Thema Heimische Lebensmittel: restlos gut gestellt, um zu verdeutlichen wie viel wir eigentlich Tag täglich in den Müll schmeißen. Die meisten die bei der Aktion mitgeschätzt haben, lagen mit deren Einschätzungen richtig. Landesbäuerin Hiltraud freut sich über die rege Beteiligung der Standbesucher bei der Umfrage: „Mit dieser Befragung möchten wir ein Umdenken bei jeden Einzelnen erreichen, damit wir die Lebensmittel verwerten und nicht verschwenden.
• 1. Frage: Wie viel kg Lebensmittel werden pro Person in Italien jährlich weggeworfen? ist die Antwort 49 kg. Von 128 Befragten stimmten 103 für 49 kg.
• Bei der 2. Frage „Wieviel Wert an Lebensmitteln wird in Italien jährlich weggeworfen?“ stimmt die Antwort 8 Milliarden. Von 127 Antworten haben 87 richtig geraten.
• Bei der 3. Frage „Welche Lebensmittel werden am häufigsten weggeworfen?“ ist die Lösung Gemüse und Obst. Von 126 abgegebenen Antworten lagen 93 richtig.