Es war ein feierlicher Moment: Die SBO-Fahnensegnung am 13. März 2016 in Dom zu Brixen durch Bischof Ivo Muser war ein ganz besonderer Augenblick.
Schön ist sie geworden – die Bäuerinnen Fahne: Die Heilige Notburga schmückt die eine Seite: "Heilige Notburga beschütze uns" - so die Bitte der Bäuerinnen an ihre Schutzpatronin. Die Tiroler Volksheilige, die heilige Notburga von Rattenberg wird als Patronin der Dienstmägde, der Landwirtschaft und des Feierabends verehrt. Sie war wegen ihrer Wohltätigkeit bekannt und wird oft mit einer Sichel und Korn dargestellt. Sie zählt zu den Heiligen, die aus dem Bauernvolk erwachsen sind und von diesem bis in unsere Zeit ganz besonders verehrt wurden. Über ihr Leben ist wenig bekannt. Notburga lebte wahrscheinlich im 13 Jahrhundert als eine der vielen Mägde auf Schloss Rottenburg. Die Armen, die zum Schloss kamen, soll sie nicht einfach abgewiesen haben, sondern gab ihnen übriggebliebene Speisen. Nachdem die alte Hausherrin starb und die Neue mit der karitativen Tätigkeit nicht einverstanden war, kündigte Notburga und ging zu einem Bauer, wo sie bei jedem Wetter Feldarbeit verrichten musste. Jeweils nach dem Abendläuten durfte sie in die Rupertkapelle gehen und dort beten. Eines Tages jedoch, es war noch viel Ernte einzubringen und ein Unwetter drohte, erlaubte ihr der Bauer ihr tägliches Gebet nicht. Da geschah etwas, was alle in Staunen versetzte: die Sichel von Notburga blieb in der Luft stehen. Alle waren verwundert und deuteten das Geschehen als Zeichen Gottes. Ihr Gedenktag ist der 13. September.
Auf der anderen Seite der Fahne ist das SBO-Logo eingestickt, welches die Bäuerinnen an ihre Organisation erinnert. Die Fahne ist ein sichtbares Zeichen der Südtiroler Bäuerinnenorganisation, ein Sinnbild für Gemeinsamkeit, Brauchtum und Heimatverbundenheit. Sie ist ein Symbol der Ehre und besonderes Kulturgut. Sie ist ein Bekenntnis zu welcher Schutzpatronin sie sich verbunden wissen und zu welchem kulturellen Erbe sie sich verpflichtet fühlen.
Als Fahnenpatinnen wurden die vier Landesbäuerinnen auserkoren: Maria Leiner, Gretl Schweigkofler, Maria Kuenzer, Hiltraud Erschbamer. Voller Ehrfurcht trugen sie die SBO-Fahne in den Brixner Dom. Es war für Bischof Ivo Muser eine Freude die Fahne zu segnen: "Sie ist ein Bekenntnis zur bäuerlichen Lebenskultur", so der Bischof. Nach der Fahnensegnug durch Bischof Ivo Muser präsentierten die Fahnenträgerin Anna Dorfmann (Bezirksbäuerin Eisacktal), und die Fahnenbegleiterinnen Rita Verginer (Bezirksbäuerin Pustertal) sowie Ingeborg Rechenmacher (Bezirksbäuerin Vinschgau) voller Stolz die Fahne und trugen sie nach dem feierlichen Auszug aus dem Brixner Dom ins Forum Brixen, wo die Südtiroler Bäuerinnen ihr 35jähriges Bestehen feierten. Der Umzug wurde von der Musikkapelle St. Andrä begleitet. Bei schönen Wetter marschierten die rund 800 geladenen Ehrengäste und Funktionärinnen durch Brixen und boten ein schönes Bild. Die SBO-Fahne wird die Bäuerinnen in Zukunft bei ganz besonderen Moment begleiten. Für Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer ist sie ein besonderes Geschenk: "Wir werden die Fahne mit Stolz und Würde tragen!"