14 Bäuerinnen, die mit Freude und Leidenschaft aus ihrem Talent etwas Besonderes machen, haben am 13. Mai ihre Kompetenzbescheinigung als Hof- und Gartenführerin erhalten. Damit können sie nun unter der Marke „Südtiroler Bäuerinnen. Aus unserer Hand“ arbeiten, Wissen vermitteln und sich ein Nebeneinkommen sichern.
„Wenn ein Bauernhaus über Jahrhunderte steht, dann kann es viel erzählen. Und ich will das nun tun “, schmunzelt die frischgebackene Hofführerin Gerti Auer. Sie ist eine der Teilnehmerinnen, die gelernt hat, wie sie Interessierten Einblick in ihr Hofgeschehen gibt. „Wer weiß, sieht mehr“ betont Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer. „Unsere Bäuerinnen- Dienstleisterinnen wollen Wissen vermitteln. Beispielsweise dass Giersch, meist bekannt als Unkraut, eigentlich auch ein wohlschmeckendes Wildgemüse ist. Wissen, das weitergegeben wird, geht nicht verloren“.
In der Ausbildung haben die Hof- und Gartenführerinnen gelernt, wie sie eine Führung organisieren können und auf welche Details sie achten müssen, damit eine Besichtigung spannend und erlebnisreich ist. Gudrun Ladurner, Direktorin der Fachschule Haslach, freut sich über das Engagement der Bäuerinnen: „Sie wissen fachlich Bescheid und nun haben sie durch die Ausbildung das nötige Rüstzeug für ihre Tätigkeit erhalten.“ Auch für Matthias Bertagnolli, Leiter der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft, ist die Ausbildung eine gute Basis für ein erfolgreiches Dienstleistungsangebot der Bäuerinnen: „Ihre vielfältige Tätigkeit ist ihr Potential mit dem sie einen Zuerwerb erwirtschaften.“
Und dass die Hof- und Gartenführerinnen unter der Marke „Südtiroler Bäuerinnen. Aus unserer Hand“ gemeinsam auftreten, stärkt das Angebot und ermöglicht Rentabilität. Dies bestätigt Hof- und Gartenführerin Jutta Tappeiner: „Wir sind so vielfältig, und das ist das Besondere an uns. Durch unsere Gemeinschaft sind wir sichtbar.“
Die Zertifikatsübergabe auf dem Oberhaslerhof Weger ermöglichte allen Garten- und Hofführerinnen einen Blick im Garten der langjährigen Hof- und Gartenführerin Priska Weger zu werfen. Landesbäuerin Erschbamer ermutigte die neuen Dienstleisterinnen zum Kreativsein: „Wir brauchen uns nicht immer wieder zu ändern, es reicht, wenn wir uns entfalten. Und Wissensvermittlung ist immer auch Wertevermittlung. Wer weiß, sieht eben mehr. Mit den Augen und mit dem Herzen!“
Bild 1: Die Hof- und Gartenführerinnen mit den Ehrengästen.
Bild 2: Der Bauerngarten: Das Herzstück eines Hofes – die Hof- und Gartenführerinnen können viel darüber erzählen.